Porsche steht für Power, Eleganz und einzigartigen Fahrsound. Mehr weiß ich eigentlich nicht über Porsche oder einzelne Automodelle. Also ab ins Porsche Museum zum Nachsitzen. Ob und warum sich ein Ausflug dorthin lohnt, erfährt Du jetzt.
Gut ok, ich muss zugeben, Autos sind jetzt nicht sooo meine Materie. Ich will von A nach B kommen und kann sagen, ob mir eins gefällt oder nicht. Also erlege ich mir selbst eine Nachhilfestunde in Sachen Automobil auf und schau mal, ob mich das Porsche Museum in seinen Bann zieht.
Keine Sorge, Du hast keinen schiefen Blick und das Bild steht auch nicht auf dem Kopf. Der Rennwagen hängt einfach nur an der Decke. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Porsche 956 mit seiner maximalen Geschwindigkeit von 321,4 km/h theoretisch an der Decke fahren könnte. Batman lässt grüßen!
Rennsau
Was von weitem aussieht wie ein Sportwagen aus dem Manner-Waffel-Rennstall, entpuppt sich auf den zweiten Blick als sogenannte „Rennsau“. Der Porsche 917/20 ist das wohl am meisten fotografierte Fahrzeug im Porsche Museum und verdankt seinen Spitznamen der rosa Lackierung sowie den nach Metzgerart aufgezeichneten Fleischpartien.
Zu einer ordentlichen Produktpräsentation gehört natürlich auch ein Drehteller. Der hier ist etwas größer als der, den Du vom heimischen Teleshopping kennst. Aber auch hier kannst Du deine Lieblingskarre so in aller Ruhe von allen Seiten betrachten. Wirkt beruhigend und fast schon hypnotisierend.
Carrera
Wir Reiseblogger sind ja bekanntermaßen immer klamm (Ooooh, danke fürs Mitleid). Wenn ich mal etwas Kleingeld in der Portokasse übrig habe, kaufe ich mir diesen Porsche. Der 911 Carrera 2.7 stammt aus den 70ern und ist u. a. für seinen als „Entenbürzel“ bezeichneten Spoiler bekannt. I like.
In Sachen Power und Sound sind Porsches echte Schwergewichte, es geht aber auch leichter: Diese Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff bringt nur 130 Kilogramm auf die Waage. Traumgewicht für manch einen Biggest-Loser-Teilnehmer. Sehr gut gefällt mir die Hoverboard-artige Präsentation des Porsche 908.
Genial finde ich auch das eine und andere Detail wie diesen Gurt. Er dient allerdings nicht der Sicherheit, sondern ist der Schließmechanismus einen Cabrioverdecks. Kaum vorstellbar heutzutage, aber hat was. Für die meisten Porsche-Besitzer ist es vermutlich sowieso kein bekanntes Gefühl, den Gürtel im wahrsten Sinne des Wortes enger zu schnallen.
Das Cars-Car
Für den weiblichen Touch im Porsche Museum sorgt Sally: Sie ist ein königsblauer 2002 Porsche 911 Carrera mit 320 PS aus dem Animationsfilm Cars. Im britischen Auto-Magazin Top Gear steht Sally auf der „list of the 10 sexiest cars in the world“. 🙂
Auch DAS ist ein Porsche, auch wenn die kleine Kiste nicht so aussieht. Das Modell soll einst auf den asiatischen Markt, es scheitert aber letztlich an fehlenden Sicherheitsmerkmalen. Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass diese Porsche-Modell niemals die Straßen berührt.
Fahrsimulator
Der Fahrsimulator ist offensichtlich das beliebteste Exponat im Porsche Museum: Sowohl kleine Nachwuchsheizer als auch erwachsene Autofahrer schieben ihre Köpfe nach vorne und wollen unbedingt sehen, wie sich die anderen im Porsche-Fahrsimulator anstellen. Endlich kann man(n) mal einen auf dicke Hose machen. 🙂
Po-Po
Irgendwie kann ich ein Porsche-Polizeiauto nicht ernst nehmen: Es wirkt für mich immer wie ein Spielzeug-Auto, was wohl daran liegt, dass ich genau so eins hatte. 🙂 Streifenwagen der Autobahnpolizei sind generell eher selten Sportwagen bzw. Sportlimousinen wie der Porsche 911 und Porsche 924.
Als ich durch das Museum schlendere, habe ich die Blitzidee für eine Carrera-Bahn in groß: Man(n) nehme eine riesen Fläche und ein paar Porsches in Originalgröße, und ganz oben von der Tribüne aus steuert jeder seinen echten Carrera zum Sieg. Mega. Der Beiname Carrera stammt übrigens aus den 50ern vom Rennen Carrera Panamericana.
Porsche oder BMW?
Insgesamt wirkt das Porsche Museum viel kompakter (das ist die Umschreibung für kleiner) als bspw. das BMW Museum in München (hier geht es zu meinem Artikel). Letztlich sind es nur zwei Etagen, die in der Summe ziemlich übersichtlich sind. Dass Du dich hier verläufst oder jemanden verlierst, ist eher unwahrscheinlich.
Im Porsche Museum findest Du auf einer Ausstellungsfläche von 5.600 Quadratmetern rund 80 Museumsfahrzeuge sowie 200 Kleinexponate wie Siegerpokale, Motoren und weitere technische Elemente. Insgesamt befinden sich mehr als 400 Ausstellungsstücke im Bestand des Museums.
Audioguide
Der Audioguide ist kostenlos. Du findest an vielen Infotafeln eine dreistellige Nummer, die Du in das Gerät eintippst. Interessante Infos über die einzelnen Porschemodelle und -techniken sorgen dafür, dass die Runde durchs Porschemuseum ziemlich kurzweilig bleibt. Finde ich super.
Öffnungszeiten
Das Porsche Museum hat dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet, montags ist ganz klassisch geschlossen. Erwachsene zahlen 12 Euro Eintritt, Ermäßigte wie Schüler, Studenten sowie Rentner bezahlen 6 Euro und und Kinder bis einschließlich 14 Jahre kommen kostenlos (!) hinein. Ein Familienticket (2 Erwachsene + Kinder) ist für 20 Euro zu haben. Die Preise finde ich in Ordnung.
Bewertung Porsche Museum Stuttgart
Das Porsche Museum in Stuttgart ist ein tolles Ausflugsziel für Jedermann – ob Autonarr oder nicht. Die Atmosphäre und das Publikum sind angenehm. Rund zwei bis drei Stunden Aufenthalt dürften ausreichen. Tipp für die Anreise: Ich empfehle die Anfahrt zum Museum mit der S-Bahn; es liegt nämlich direkt an der Haltestelle „Neuwirtshaus“. Falls Du in Sachen Porsche genau so wenig auf Zack bist wie ich, dann nichts wie ab zur Porsche-Nachhilfestunde ins Porsche Museum. 🙂