Auf meinem Weg zum Doktortitel muss ich die Aischgründer Bierstraße bewältigen. Sie befindet sich im Herzen des Frankenlandes, der deutschen Bierregion schlechthin. Mein Ziel: Dr. Bierologis causa werden.
Eine kleine Warnung vorab: So sieht man(n) im Laufes des Tages aus (gut gelaunt und frisch, siehe oben) und so sieht man(n) am nächsten Morgen eines Bierseminars aus (mies gelaunt und unausgeschlafen, siehe unten).
Das Elend der Aischgründer Bierstraße nimmt am Vortag ziemlich früh seinen Lauf: Kutscher Andreas vom Fahrstall Kestler holt die Bierseminar-Teilnehmer am Landgasthof Hammerschmiede in Gerhardshofen ab. Es ist übrigens keine grölende Junggesellentruppe an Bord, wie anfangs befürchtet.
Das Wetter lässt zu wünschen übrig. Egal, im Zweifel ertränkst Du das miese Wetter kurz und schmerzlos mit Bier. Im Gegensatz zu guten Witzen ist Bier nämlich das einzige an Bord, das niemals ausgeht. Gut, weil keiner von uns durstig bleibt. Schlecht, weil es keine Bordtoilette gibt 🙂
„Don’t drink and drive“ gilt entlang der Aischgründer Bierstraße nur für den Kutscher. Für uns Teilnehmer heißt es eher „Drink because you not have to drive“. Vollgas!
Die gemütliche Kutschfahrt hat auch landschaftlich was zu bieten, auch wenn der eine oder andere mehr auf das „flüssige Gold in der Flasche“ fokussiert ist und davon nicht viel mitbekommt 🙂
Die Route zwischen den Orten Birnbaum und Uehlfeld ist ziemlich idyllisch und führt durch eine schöne Seenlandschaft. Die Idylle ist fast schon erschreckend, dafür dass ich mich ja eigentlich bei nem Bierseminar befinde.
Die Privatbrauerei Hofmann in Pahres ist eine der Stationen auf dem Weg zum Doktortitel. Chef Georg, seines Zeichens Diplom-Biersommelier (ja, das gibt es tatsächlich!), plaudert leidenschaftlich darüber, warum Bier so ein tolles Getränk und so gesund ist. Prost!
In der Brauerei Prechtel in Uehfeld hingegen dürfen wir selbst Hand anlegen, naja, zumindest einer von uns. Ich bin es nicht 🙂
Gut, dass der Anzapfkurs bzw. der perfekte Fassanstich nicht Teil der Prüfung zum „Dr. Bierologis causa“ ist. Ich sehe mich vor meinem inneren Auge, wie ich es mit selbst mit zehn Schlägen nicht schaffe, den Zapfhahn im Bierfass zu versenken.
Nun kommt der Moment, an dem es ernst wird: die Prüfung steht vor uns! Fühlt sich fast wie damals in der Schule an, bloß eben mit Bier. Ach nee halt, ist dann ja sogar wirklich so wie damals in der Schule. Meine Finger zittern: „Bloß nichts falsch ankreuzen…“
Jawoll, geschafft! Die schwerste Etappe der Aischgründer Bierstraße liegt hinter mir. Mit nur einer falschen Antwort bewege ich mich im erlaubten Rahmen und darf mich ab sofort Doktor nennen, Dr. Bierologis causa. Fühlt sich ziemlich gut an… 🙂
Fazit Aischgründer Bierstraße
Das Erlebnis Aischgründer Bierstraße ist ein Bierseminar in netter Atmosphäre, das ich nochmal machen würde. Dann aber vermutlich als Vater-Sohn-Ausflug oder als Altherren-Runde mit Freunden. Für Kegelclubs, Saisonabschlussfahrten und Junggesellenabschiede ist es meiner Meinung nach weniger geeignet, dafür geht Ihr besser nach Malle. Gibt’s wenigstens nen Sandstrand. Für alle anderen: Kommt für ein Wochenende an die Aischgründer Bierstraße (ab rund 150 Euro pro Person inkl. 2 Übernachtungen mit Vollverpflegung – und natürlich Bier) und macht Euren Doktortitel. Für Dich ab sofort übrigens: Dr. Deutschlandjäger 🙂