Das DDR-Museum in Berlin ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Museum zum Anfassen“. Direkt gegenüber vom Berliner Dom erlebst Du allerhand Interessantes, Kurioses und Amüsantes aus dem Alltag der DDR – auch oder vor allem gerade als Nicht-DDR’ler.
Go Trabi Go
Einsteigen, anschnallen und losfahren: Im DDR-Museum erlebst Du die weltweit einzigartige Fahrsimulation und das originale Fahrgefühl mit einem Trabi. Auf der Frontscheibe des „Trabant P 601“ fährst Du durch eine original Plattenbausiedlung in modernem 3D. Lenken, beschleunigen, bremsen – authentische (Quietsch-)Geräusche inklusive.
FKK gehört zur DDR wie Schnitzel zu Pommes: gibt es zwar auch einzeln, passt aber besser zusammen. Nackte gibt es im DDR-Museum leider nicht, aber bestimmt einen Großteil der einstigen FKK-Bewegung. 🙂 Bis heute verteidigen die ehemals Ostdeutschen übrigens ihr DDR-Kulturgut und ihr Recht auf Nacktbaden.
Ost-Wohnung
Zu DDR-Zeiten ist der Plattenbau – im Gegensatz zu heute – das Nonplusultra: Die sogenannte „Vollkomfortwohnung“ gilt als Inbegriff für die Lösung des Wohnungsbauproblems und Wunschtraum vieler Mieter. Nimm‘ Platz auf dem Sofa, telefonier‘ mit DDR-Bürgern und stöber‘ in der Karat-Schrankwand. Westfernsehen inklusive. 🙂 In fremden Schränken wühlen ist hier eindeutig erwünscht! Das Durchwühlen-dürfen gilt auch für die Küchenschränke im DDR-Museum. Das Gewürzregal in der Küche riecht noch wie damals und sogar der Schnellkochtopf steht noch auf dem Herd.
500.000+ Ost-Fans
Jedes Jahr kommen mehr als eine halbe Million DDR-Fans, und solche die es werden wollen, ins Berliner DDR-Museum – neben den üblichen Hauptstadt-Touristen auch viele Ostdeutsche, die mit ihren Kindern und Enkelkindern eine Zeitreise in die Vergangenheit machen. Mit der halben Mille Besucher gehört das Museum zu den meistbesuchten in Berlin.
Weltmeisterlos
Gut, das einzig wahre Team und ein deutscher Weltmeister kommt leider nie aus der DDR, aber Du kannst das zumindest ansatzweise ändern: das legendäre Fußballspiel „DDR vs. BRD“ lässt sich hier „nachkickern“.
Für die DDR ist der Besuch des italienischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi 1984 ein wichtiges Ereignis, dementsprechend groß aufgemacht sind die Zeitungs-Überschriften an jenem Tag. „Bettino Craxi von Erich Honecker zu offiziellem Besuch in der DDR herzlich willkommen geheißen“ titelt die Märkische Volksstimme aus Potsdam.
Preise
Die Eintrittspreise sind in Ordnung: Erwachsene zahlen 7 Euro, Ermäßigte 4 Euro und Kinder unter 6 Jahren sind frei. Das DDR-Museum hat Montag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Die Dauerausstellung ist sieben Tage die Woche offen (ohne Ruhetag!).
Bewertung DDR-Museum Berlin
Das DDR-Museum schreibt sich selbst drei USPs auf die Fahnen: 1) Es widmet sich als einziges Museum dem Leben und Alltag in der ehemaligen DDR. 2) Die Dauerausstellung nimmt das Motto „Geschichte zum Anfassen“ wörtlich. 3) Es verzichtet auf Steuergelder finanziert sich ausschließlich durch Besucher. Zumindest die ersten beiden Sachen unterschreibe ich so. Das Berliner DDR-Museum ist kurzweilig, macht Laune und auch (oder gerade) für mich als Nicht-DDR’ler und für meinen Deutschland Reiseblog sehr, sehr interessant. 🙂 Solltest Du dir beim nächsten Berlin-Trip auf die To-do-Liste schreiben – oder diesen Hotspot.
Hallo zusammen! Eine Anmerkung: Es gibt ja zwei DDR-Museen in Berlin. Dieses ist prominent platziert und direkt zwischen Alexanderplatz und Dom, wo alle Touristen vorbei kommen. Dieses Museum lässt sich seine Ausstellung entsprechend bezahlen. Weitaus schöner und zudem kostenlos ist das DDR-Museum in der Kulturbrauerei an der U-Bahn-Station Eberswalder Straße. Ich habe auf meinem Reiseblog für Low-Budget-Reisende darüber berichtet. Über einen Kommentar würde ich mich wirklich sehr, sehr freuen! Ich stehe mit meinem Blog noch ziemlich am Anfang. Es gibt aber schon einige andere Berlin-Tipps, auch abseits der Hauptattraktionen.