Margret, die von mir zur Behüterin von Braunschweig ernannte Hutmacherin, kümmert sich um ihre Löwenbürger. Sie sorgt für passende Kopfbedeckungen, aber sei jetzt auf der Hut: Hütchenwortspieler bei der Arbeit!
Margret Porwoll macht Hut, und Hut macht sie gut. Ihr Laden raum23 befindet sich im Braunschweiger Magniviertel, der Hood für Kreativhandwerker. Die richtige Verhütung zwischen Margret und mir beschränkt sich auf eine Kombi aus gerupftem Huhn, Bruno Mars und spanischem Reiter.
Magrets Verhütungsmethoden weichen gerne mal von der Norm ab: „Für ein Festival musste ich mal echte Krähenschädel verarbeiten oder Spinnen, das war schon kurios.“
Mit Mode hat die gelernte Modistin (ja, das Wort gibt es!) übrigens nichts am Hut: „Das hat viel mit Dogma und Diktat zu tun, daher finde ich den Begriff Mode schwierig. Farben und Schnitte sind was Individuelles. Da hat jeder für sich die größtmögliche Freiheit, die er möchte.“ Zu Mainstreamträgern geht ihr ganz klar der Hut hoch: „Manche Leute gehen immer nach der Mode, einem Herdentrieb folgend, und das möchte ich nicht. Zu mir kommen Leute, die einen individuellen Geschmack haben.“
Auch die Behüterin von Braunschweig muss sich bei der Arbeit mit Holzköpfen abgeben. Im Gegensatz zu manch einem Kollegenkreis nimmt hier kein Holzkopf rechtzeitig den Hut, sondern steht als Rohling parat.
Hochzeiten sind Margrets Hoch-Zeiten: „Es wird aufgesetzt, ausprobiert und was ganz neues passend zum Hochzeitskleid entwickelt.“ Ihre persönliche Herausforderung ist es, gemeinsam mit ihren Kunden behutsam den passenden Kopfschmuck zu entwickeln. „Ich forme nen Kopf, modelliere die Krempe und ab dann macht das Material, was es will. Manchmal muss nachgebügelt werden. Das kann gut und gerne ein paar Stunden dauern.“
Wer was Individuelles haben möchte, zahlt natürlich nen entsprechenden Preis. „Meine handgefertigten Mützen fangen bei 50 Euro an, Hüte liegen so bei etwa 140 bis 190 Euro. Der höhere Preis liegt an dem formbeständigen und farbintensiven Material. Ich verwende edles Kaninchenhaarfilz.“ Billige Fernost-Importe kommen für Margret nicht in Frage: „Meine Sachen werden in Deutschland hergestellt und nicht nur für ne Schale Reis, deshalb habe ich keine Asien-Preise.“ Chapeau!
Die Behüterin von Braunschweig hat jeden Werktag außer Montag geöffnet, trotzdem ist sie montags häufig in der Werkstatt hinter dem Laden zu finden. Davor ziehe ich den Hut. Je nach (Hochzeits-)Saison und Werktag stehen bis zu 20 Kunden im Laden der Hutmacherin.
Fazit zur Behüterin von Braunschweig
Ehrlich gesagt, würde mir die Hutschnur hochgehen, falls du jetzt immer noch nicht weiß, was Margret in ihrem raum23 herstellt. Da würde ich glatt zum Hut-, äh, Wutbürger werden. Falls du auf der Suche nach einer schönen Mütze für den Winter, einer schmucken Kopfbedeckung für den Sommer oder sonst einer ausgefallenen Behütung bist, dann schau in der Ritterstraße 23 im Magniviertel vorbei. Als Einheimischer für dich natürlich ein alter Hut, als Auswärtiger ist die Behüterin von Braunschweig eine schöne Mini-Sehenswürdigkeit in Braunschweig 🙂
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