„Dieser Weg, wird kein leichter sein, dieser Weg, wird steinig und schwer“, läuft im Radio, als ich auf dem Parkplatz am Granitzentrum Hauzenberg ankomme. Wie passend: steinig kann ich mir schon denken, schwer leider (noch) nicht.
Wie recht der gute Xavier Naidoo doch hat, kann ich in dem Moment, in dem ich Richtung Eingang laufe, noch nicht erahnen. Leider. Obwohl das Thema Granit auf den ersten Blick ziemlich starr und steif wirkt, ist es immer noch schnell genug, um mich einzuholen. Dich vermutlich auch 🙂 Bereits seit 2006 gibt es die sogenannten SteinWelten im Granitzentrum Bayerischer Wald in Hauzenberg: Die Geschichten rund um Granit, dem „kalten Blut der Erde“, begeistern Groß und Klein sowie Experten und Laien. Laut einer Mitarbeiterin sind die meisten Besucher besonders fasziniert von der Architektur des Museums, den spannenden Inszenierungen sowie den informativen Ausstellungen.
Highlight
Ahja, ok. Mittelpunkt und Kulisse hier ist ein aufgelassener Steinbruch mit einem schön angelegten See, die gemeinsam eine innige Einheit bilden mit den im Museum gezeigten Themen. Ich gebe zu, dass ich für einen Moment auch begeistert bin, allerdings hält die Euphorie in Sachen Granit nicht so lange an wie das Gestein selbst. Meine „inneres Granit“ hat wohl eine ziemlich kurze Halbwertzeit.
Rundgang
Der Rundgang durch das Granitzentrum Bayerischer Wald, wie das Granitzentrum Hauzenberg offiziell heißt, beginnt mit einem 15-minütigen Film, der mich auf eine Reise in eine längst vergangene (Granit-)Zeit schickt. Dann geht es zurück zur Zeit des Menschen und seinem Umgang mit dem harten Gestein – von der Steinzeit bis zur modernen Industrie. Dann geht es „per Fahrstuhl ins Erdinnere“: in einer dunklen Höhle glitzern Minerale und Funkelsteinchen vor sich hin. Danach geht es etwas langatmig durch die Geschichte der Granitgewinnung und -verarbeitung. In der – nennen wir es mal – Haupthalle stehen eine echte Abbruchwand sowie ein konstruierter Schausteinbruch. Ganz nett. Zwischen alten Schwenkkränen, Rollwagengeleisen und Steinhauerhütten gibt es dann noch mehr Informationen, wie aus Granit ein echtes, fertiges Produkt wird.
Preise (ALT)
Erwachsene zahlen hier 5 Euro, Kinder von 7 bis 14 Jahren 2 Euro und eine Familienkarte gibt es für 10 Euro. Klingt nicht nach viel und ist es auch nicht, allerdings solltest Du dir vorher schon die Frage stellen, wie interessant Granit für dich persönlich sein könnte. Oder ob Du dir den Eintritt nicht besser sparst und in eine andere Sehenswürdigkeit in Hauzenberg investierst.
Empfehlung?
Naja, das Spiel aus innovativer Architektur, kraftvoller Kulisse und moderner Inszenierung ist schon ganz ok, aber leider ist das Granitzentrum Hauzenberg leider nichts, was mir nachhaltig in Erinnerung bleibt. Museen und Ausflugsziele werben ja gerne mit „unvergleichliches Erlebnis“ bla, „in toller Erinnerung bleiben“ blubb, aber das fehlt mir hier beides. Daher empfehle ich Dir einen Besuch nur bedingt bzw. eigentlich nur, wenn Du irgendeine Form von Bezug zu Stein und Gestein hast. Ansonsten landen wir wieder bei Xaviers Song und dein Weg im Granitzentrum Hauzenberg wird nicht nur steinig, sondern auch verdammt schwer. Dafür ist dieser See ziemlich schön.