Dass man viel zu schnell viel zu alt wird, ist bekanntlich nichts Neues. Im LEGOLAND Günzburg hingegen ist es genau anders herum: Es dauert nur wenige Meter durch das Drehkreuz am Eingangsbereich und plötzlich bin ich wieder 8 Jahre alt. Benjamin Button goes Günzburg!
Wenn es um das Thema Schreiben geht, habe ich mal gelernt: Immer das Interessanteste an den Anfang stellen. In Bezug auf das LEGOLAND Günzburg fällt mir das aber recht schwer. Nicht, weil es nichts Interessantes gäbe, sondern weil es ZU VIEL Interessantes zu sehen gibt.
Na gut, fangen wir mal mit meinem persönlichen Highlight an: das 4D-Kino in den LEGO-Studios. Hier läuft alle 30 Minuten ein LEGO-Film (aktuell sogar „LEGO – The Movie“), bei dem Du dank 3D-Brille, kalten Luftzügen, „Schneeschaum“ und visuellen Effekten im Geschehen mittendrin statt nur dabei bist. I love it 🙂
Dann natürlich der gesamte Star-Wars-Bereich: Hier findest Du so gut wie alle Figuren im LEGO-Stil vor und außerdem das weltweit einzige Modell eines X-Wing in Originalgröße.
Super interessant ist auch die LEGO-Fabrik, in der Du zuschauen kannst, wie eine LEGO-Figur entsteht – vom Pressen und Formen der Kunststoff-Masse über das Zusammenstecken der einzelnen Teilen bis zum Aufdrucken von Schriftzügen und Logos.
Passend dazu geht es am Ende der „Fabriktour“ in den LEGO-Laden, in dem Du dir einzelne Figurenteile und tütenweise LEGO-Steine nach Gewicht kaufen kannst.
Und zuguterletzt (ist aber natürlich bei weitem nicht alles) fällt mir spontan noch die Wildwasserbahn „Dschungel X-pedition“ ein.
Da bleibt im wahrsten Sinne des Wortes kein Auge trocken – ob vor Freude oder wegen der ordentlichen Portion Wasser, nach der ich ebenso im wahrsten Sinne des Wortes „die Hosen voll“ habe 🙂
Was gibt’s noch im LEGOLAND Günzburg?
LEGOLAND Günzburg bzw. LEGOLAND Deutschland, wie der Park offiziell heißt, verteilt sich über eine Fläche von mehr als 25 Fußballfelder und besteht aus 8 Themenbereichen: MINILAND (die berühmte Welt im Kleinformat), IMAGINATION (genau das Richtige für angehende Forscher und Konstrukteure), LEGO X-TREME (der Action-Bereich), LAND DER RITTER (das Königreich für alle Prinzen und Prinzessinnen), LAND DER ABENTEUER (mit Dschungel- und Safari-Expedition), LAND DER PIRATEN (für Piraten und Seebären), LITTLE ASIA und LEGO CITY (für Piloten und Steuermänner).
Jeder Themenbereich ist so angelegt, dass es für kleine und große Helden bei den LEGO-Experimenten, Achterbahnen, Wasserattraktionen und Shows gleichermaßen viel zu entdecken gibt. Herzstück und „Wahrzeichen“ des Parks ist zweifelsohne das MINILAND.
Im Maßstab 1:20 siehst Du beliebte Sehenswürdigkeiten wie Schloss Neuschwanstein, berühmte Städte wie Berlin und Landschaften Europas wie Schwaben aus über 25 Millionen LEGO-Steinen nachgebaut. Hier findest Du auf kleinstem Raum die schönsten Fotomotive im gesamten Park.
Das beliebteste Mini-Gebäude scheint, wie sollte es im Fußball-Land Deutschland auch anders sein, die Münchner Allianz-Arena zu sein – inklusive Stadion-Sound, Blitzlichtgewitter und Nebelschwaden.
Um das MINILAND so realistisch wie möglich wirken zu lassen, bewegen sich Autos, Schiffe, Züge und Flugzeuge auf Knopfdruck zur passenden Geräuschkulisse.
Preise LEGOLAND Günzburg
Die Preise im LEGOLAND Günzburg sind wie eine gute Portion Pommes: ordentlich gesalzen! Daher solltest Du vor einem Besuch erst einmal mit dem Bankberater deines Vertrauens sprechen oder im einen oder anderen Kissen nach Omas Erbe suchen. Tagestickets kosten für Erwachsene (ab 12 Jahren) satte 40,50 Euro und für Kinder (von 3 bis 11 Jahren) nicht weniger satte 36 Euro. Ein Familienticket gibt es für 153 Euro (4 Personen) oder für 189 Euro (5 Personen). Das finde ich ziemlich happig, auch wenn Du vermutlich sowieso nicht gleich mit der ganzen Großfamilie anrückst.
Du hast allerdings auch die Möglichkeit, durch verschiedene Jahreskarten und einer Art „All-Inclusive-Card“ ein paar Euro zu sparen, aber das macht die Preisbutter leider auch nicht unbedingt fett. Im Park selbst zahlst Du die üblichen „Vergnügungsparkpreise“, daher solltest Du dir deine Getränke und Snacks selbst mitbringen. Achso ja, damit ist es übrigens nicht getan: Dass das Parken nicht kostenlos sein wird, ist mir klar, aber bei einem Preis von 6 Euro wird Parken zu einer konstant guten Einnahmequelle für das LEGOLAND Günzburg und Ausgabequelle für mich.
Fazit LEGOLAND Günzburg
Es macht Laune, es ist was fürs Auge, es ist kurzweilig und trotzdem nicht zu kindisch. Allerdings drücken die Preise doch schon arg auf die Stimmung: Für einen Besuch im LEGOLAND Günzburg musst Du fast schon bewusst sparen oder ihn Dir zum Geburtstag oder Weihnachten schenken lassen. Wenn Du allerdings erstmal drin bist, spielt der Preis eigentlich keine Rolle mehr. Spätestens in einem der zahlreichen LEGO-Shops denkst Du sowieso nicht mehr ans Geld, sondern willst nur noch Dies und Das und am besten alles gleich mitnehmen. Was mir im LEGOLAND fehlt, sind kurze Beschreibungen am Eingang zu den Attraktionen, dass man gleich weiß, was einen erwartet. Zwar stehen überall Schilder mit Sicherheitshinweisen vor den Attraktionen, aber was genau Du drinnen machen musst bzw. kannst, lässt sich von außen leider meist nur erahnen. Finde ich etwas schade. Aber egal, alles in allem ist LEGOLAND Günzburg ein Muss für Groß und Klein (keine Floskel!), wobei ich mir bei der einen und anderen Attraktion denke, dass es eher für Groß ausgelegt ist. Wie erwähnt, älter wirst Du sowieso viel zu schnell, jünger aber noch viel schneller 🙂
Wie kommt man denn da am besten hin?
Günzburg liegt – je nachdem, von wo aus Du kommst – vor oder hinter Ulm. Und mehr oder weniger direkt an der Autobahn, von daher machen Öffis keinen Sinn. Auto ist also Trumpf 🙂