Kennste das? Du siehst bestimmte Orte auf Fotos im Internet, in Reisemagazinen oder im Fernsehen und Du willst unbedingt dort hin. Schloss Lichtenstein ist für mich einer dieser Orte. Dort dann die Ernüchterung.
Schön, dass du da bist. Ich bin Jan und stehe hier nicht vor einer Leinwand. 🙂 Also wenn ein Schloss den Titel Märchenschloss verdient hat, dann ist es Schloss Lichtenstein. Die Residenz aus dem 19. Jahrhundert liegt hoch oben auf einem steilen, schroffen Felsen inmitten einer wunderbar schön-natürlichen Landschaft. Auch wenn es auf meinen Fotos jahreszeitenbedingt etwas karg aussieht. 🙂
Dass ein Schloss mit Märchencharakter früher oder später Kulisse für einen Film wird, sollte Dich nicht weiter überraschen. 2009 ist Schloss Lichtenstein Drehort für Dornröschen: In der Verfilmung des Grimm-Klassikers repräsentiert die Location – wenig überraschend – das verzauberte, von einer Dornenhecke überwucherte Schloss.
Postkartenmotive
„Post ist da!“ Zum postkartentauglichen Look des Schlosses passt es ziemlich gut, dass direkt am Eingang ein Briefkasten hängt. So kannst Du die Daheimgebliebenen mit Postkarten beglücken (macht das überhaupt noch jemand?).
Echaztal
Schloss Lichtenstein liegt am Albtrauf der Schwäbischen Alb auf einer Höhe von 817 Höhenmetern. Von hier aus hast Du einen super Ausblick auf das Echaztal. Der Ort am Fuße des Schlosses ist die gleichnamige Stadt Lichtenstein bzw. der Stadtteil Honau. Falls Dir die Orte Lichtenstein und Honau nicht sooo viel sagen, versuche ich es mal mit Reutlingen. Ist nämlich ganz in der Nähe. Schonmal gehört? Nein, dann reden wir besser von Stuttgart. Ist rund 60 Kilometer entfernt.
Sehr klein
Auf dem Bild oben liegt ein Miniatureffekt drauf. Wirkt ganz nett, ist aber an sich gar nicht nötig. Schloss Lichtenstein und der dazugehörige Schlosshof sind nämlich auch in echt wesentlich kleiner, als sie auf Fotos aussehen. Für eine Runde im Innenhof musst Du weder mega-sportlich sein noch viel Zeit investieren. Ich schätze mal, dass Du für nen gemütlichen Rundgang durch den Lichtensteiner Schlosshof nicht mehr als 20 Minuten brauchst.
Zugbrücke?
Zum Schlossgelände gehören der sogenannte Gerobau, die Kapelle, besagter Schlossgarten und der romantische Schlosshof. In den Gemächern des Grafen Wilhelm von Württemberg findest Du eine Menge spätromantischer Wohnkultur. Und draußen gibt’s eine echte Zugbrücke, allerdings wirkt sie auf Fotos größer als eine handelsübliche Zugbrücke ist. Als ich davor stehe, bin ich enttäuscht: Es kommt also doch auf die Größe an.
Wenn Du sehnsüchtig auf das nicht frei zugängliche Türmchen schaust, fühlt Du dich fast wie eine echte Prinzessin. Am liebsten würde ich Rapunzel rufen, wäre aber peinlich. Ich lasse es. Rufen könnte ich vielleicht nach Wilhelm Graf von Württemberg, späterer Herzog von Urach. Seine Familie macht Schloss Lichtenstein einst zum herrschaftlichen Stammsitz.
Eintrittspreise
Das Schloss selbst kannst Du nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Die kostet natürlich: Erwachsene zahlen 7 Euro, Ermäßigte wie Rentner und Studenten 6 Euro und Kinder 3,50 Euro. Die Preise finde ich sportlich. In den Schlossinnenhof kommst Du auch so hinein, ohne Führung. Kostet aber auch: Erwachsene bezahlen hier 2 Euro und Kinder 1 Euro. Fände ich an sich ok, aber dafür, dass der Innenhof wirklich sehr überschaubar ist, wäre der halbe Preis angemessen. Oder Du schmuggelst Dich kostenlos durch die Hintertür. 🙂
Falls Du nicht durchs Hintertürchen gehst und den offiziellen Weg zur Führung wählst, dann musst Du nicht viel Zeit mitbringen. Die einfache Führung dauert nur rund 30 Minuten und führt durch das Erdgeschoss mit Waffenhalle und Kapelle sowie durch das erste Obergeschoss mit Wappen- und Königszimmer.
Die Öffnungszeiten sind einfach gestrickt: Im Sommer ist ein Besuch täglich von 9 bis 17.30 Uhr möglich, im Winter von 10 bis 16 Uhr, und im Dezember und Januar ist geschlossen. Die Anfahrt ist noch einfacher: der Parkplatz ist nur wenige hundert Meter vom Schloss entfernt. Läuft (man also nicht viel)!
Bewertung Schloss Lichtenstein
Schloss Lichtenstein, das überregional bekannte „Märchenschloss Württembergs“, solltest Du auf deine persönliche To-see-Liste setzen. Es hat einen ganz eigenen Charme, allerdings auch nen recht kleinen. Das Schloss selbst und der Schlosshof sind überschaubarer als erwartet: „Puppenstube“ höre ich einen älteren Herrn sagen. Naja, vielleicht wächst es ja noch. 🙂 Trotzdem: Es ist schön und Du kannst hier einen wunderbaren, gemütlichen Nachmittag verbringen.
Dein Deutschland Reiseblog #1 Tipp: Kombiniere den Ausflug mit einer Wanderung in die Nebelhöhle. Rund 4 Kilometer einfache Strecke, etwa 1 Stunde zu Fuß. Leichter, teils asphaltierter Wanderweg. Praktisch und schön. 🙂
Wandern rund um Schloss Lichtenstein
Wenn du schon den Weg zum Schloss antrittst, dann lohnt es sich auch gleich, den Weg drumherum anzugehen. Wundere dich nicht, dass mehr oder weniger bei allen Wandertouren, die hier gleich folgen, das Schloss den zentralen Mittelpunkt bildet. Ist insofern sinnvoll, weil du ja danach gesucht hast, um auf diesem Blogartikel zu landen. 🙂 Zur besseren Transparenz muss ich sagen, dass ich nicht alle Wanderungen selbst komplett absolviert habe. An den Verlinkungen siehst du aber, dass das eine oder andere Ausflugsziel auf der Schwäbischen Alb mit dabei ist, Stichwort Unterhose. 🙂
Alb ist nicht gleich Alb
Faktisch betrachtet, liegt die Schwäbische Alb hauptsächlich in Baden-Württemberg. Ihre nordöstlichen Ausläufer reichen aber auch bis nach Bayern und ihre südwestlichen Ausläufer bis in die Schweizer Kantone Allgäu sowie Schaffhausen. Die schwäbische Region ist eine von Erosion betroffene Hochebene, die im Nordwesten von einem sehr dramatischen Steilhang begrenzt wird, nach Südosten jedoch sanft abfällt, wo sie vom oberen Donautal in das Donauvorland übergeht. Alpen.
Der als Albtrauf bezeichnete nordwestliche Steilhang splittet die Albhochebene vom Albvorland. Im nördlichen Osten hört das Mittelgebirge am Nördlinger Ries auf. Im Südwesten lässt es sich kulturell mit den schwäbisch-niederalemannischen Dialektgrenzen von Tuttlingen und Spexingen abgrenzen, oft kommen aber auch andere Regionen in Betracht. Der Höhenwert liegt zwischen 500 Metern über dem Meeresspiegel. NHN liegt nordöstlich bis etwas über 1000 m über dem Meeresspiegel. Das NHN im Südwesten hat zwölftausend Berge und ist eines der höchsten Mittelgebirge Deutschlands.
Vom Märchenschloss zum -turm
Ausgangspunkt deiner A-nach-B-Tour (keine Rundwanderung!) ist der Lichtensteiner Stadtteil Honau Traifelberg an der Wasserscheide Neckar/Donau. Von hier aus sieht man bereits die Burg Lichtenstein des „Württembergischen Märchenschlosses“. Wilhelm Hauffs Roman „Liechtenstein“ inspirierte Herzog Wilhelm von Urach zum Bau des gleichnamigen Schlosses auf „lichtem Stein“. Es wurde zwischen 1840 und 1842 im historistischen Stil eines romantischen Schlosses erbaut, benannt nach der hellen Farbe des Felsens.
Die Wanderung zur Nebelhöhle LINK https://deutschlandjaeger.de/nebelhoehle-sonnenbuehl-genkingen/ führt dich durch die aussichtsreichen Felsvorsprünge von Breitenstein und Gießstein. Die Tropfsteinhöhle, bereits 1486 als Nebelhöhle bekannt, hat einen leicht vergrößerten Eingang für den fürstlichen Besuch von Friedrich I. – seit dem frühen 18. Jahrhundert ist sie eine Schauhöhle. Im Roman Liechtenstein bietet es dem geächteten Herzog Ulrich ein Versteck. Ein weiteres Highlight der Tour ist der 26 Meter hohe Schönbergturm. LINK https://deutschlandjaeger.de/schoenbergturm-pfullingen/ Der 1906 erbaute weiße Wachturm wird wegen seiner Form auch „Oonderhos“ (Unterhose) genannt.
Rundwanderung mit Goldloch
Keine andere Region „von dr Alb ra“ zieht jährlich so viele Touristen in seinen Bann wie das Gebirgsdreieck zwischen Echaz- und Reisenbachtal. Seine drei bekanntesten Sehenswürdigkeiten – der Gießsteinfelsen mit herrlicher Aussicht, die Nebelhöhle und die Burg Lichtenstein – lassen sich von dir auf einer attraktiven Rundwanderung miteinander verbinden.
Erste Station kann die Nebelhöhle sein, die schon Ende des 15. Jhd. als Nebelhöhle bekannt war und im frühen 19. Jahrhundert zunächst durch den Besuch von König Friedrich I. von Württemberg 1803 und vor allem durch die Romane von Wilhelm Hauffs „Liechtenstein“ berühmt wurde die Höhle war das Versteck des aus dem Land geflohenen Herzogs Ulrich. Der Roman wiederum inspirierte Herzog Wilhelm von Urach dazu, das zwischen 1840 und 1842 erbaute Schloss Liechtenstein im Laufe der Jahre im Stil eines romantischen Schlosses zu erbauen, ist es angebracht, Lichtenstein auf der heutigen Reise zu besteigen.
„hochgehträumt“
„auf gehträume“ ist für alle, die auch tagsüber wach träumen wollen. Sie beginnen Ihren Traum am Parkplatz Schloss Liechtenstein, der Sie nach einer kurzen Fahrt zur schönsten Kulisse aller Prinzessinnen führt – dem Schloss Liechtenstein, das majestätisch auf natürlich gehauenen Felsen thront. Wenn Sie nach all dem Genuss etwas Adrenalin brauchen, solltest du den Abenteuerpark Liechtenstein hoch oben in den Baumwipfeln nicht verpassen. Danach nichts wie ab zum alten Forsthaus. Begeben Sie sich auf traumhafte Trails durch dichte Wälder und über saftige Wiesen, die Sie nach und nach zu den schönsten Aussichtspunkten führen, wie Brunnenstein, dem steinigen Breitenstein mit herrlichem Panorama auf die Burg Lichtenstein oder Gießstein, Bänke stehen zum Rasten bereit. Schließlich führt Sie ein kurzer Spaziergang zur atemberaubenden Nebelhöhle. Sie ist zwar schon längst „entdeckt“, aber dennoch werben Wanderführer und Tourismus-Slang immer noch mit „Entdeckungen“ in der Nebelhöhle. Ah ja. Wie auch immer, dort endet dann deine Rund-Tour.
Leichte Schneeschuh-Wanderung
Ausgangspunkt ist der Nebelhöhlen-Parkplatz, dann wanderst du relativ flach Richtung Feldberg, um den Feldberg herum zum Steinbruch, der von Norden her umgangen wird. Im folgenden Wander-Verlauf umgeht der „Kalkofen“ südwestlich zum Wechselfeld und folgt dann dem nordwestlichen Weg zum Kalkofenhaus, dann geht es von da aus straigth back zum Parkplatz „Nebelhöhle“.
Dasselbe Schloss, dieselben Höhlen
Diese Tour entführt Sie in eine faszinierende Welt. Ausgangspunkt ist die märchenhafte Burg Liechtenstein, ein romantisches Wahrzeichen der Schwäbischen Alb. Mit ihren befestigten Vorburgen und Wohngebäuden für Gäste und Burgverwalter ist die Burg einen Besuch wert. Im Inneren sind die Waffensammlung und die Schlosskapelle mit ihren mittelalterlichen Kunstschätzen sehenswert.
Neben der Nebelhöhle lohnt sich auch ein Spaziergang zur Karls- und Bärenhöhle, wo höhlige Bären-Überreste zu bestaunen sind. Eier aus aller Welt sind in Deutschlands erstem Ostereiermuseum zu sehen. Das Museum in Sonnenbühl-Erpfingen ist regulär geöffnet.
Nunja Württemberg war nie eine sehr wohlhabende Grafschaft auch wenn es später sogar mal zu einem Königreich aufstieg. Daher ist es nicht verwunderlich dass hier keine monumentalen Bauten wie Neuschwanstein von dem Lichtenstein inspiriert wurde (zumindest der spätere Umbau zum jetzigen Aussehen)
Moin. Ich hatte tatsächlich auch keinen Prunkbau erwartet, auch wenn das Schloss auf Bildern wesentlich größer aussieht als in echt. Wichtig finde ich das insofern (aus touristischer Sicht) zu erwähnen, bevor jemand bspw. zwei Stunden Fahrt auf sich nimmt und dann eventuell vor Ort enttäuscht ist. Meine Meinung ist aber definitiv keine Kritik am Schloss per se. Ist nämlich sehr schön. 🙂 LG Jan
@P. Herrmann:
Sie bringen einiges durcheinander. Das Schloss Lichtenstein gehörte einer eher unbedeutenden Nebenlinie des Hauses Württemberg. Die Mitglieder nannten sich aufgrund ihrer marganatischen Abstammung zunächst „Grafen von Württemberg“, später Herzöge von Urach. Zudem ist Schloß Lichtenstein um knapp 40 Jahre älter als Neuschwanstein. Die Inspiration dürfte damit eher in die andere Richtung erfolgt sein.
Württemberg selber wurde übrigens gleichzeitig mit Bayern zum Königreich erhoben. Davor war es keine Grafschaft sondern ein Herzogtum. Wer Prunk erwartet, sollte ins württembergische Residenzschloss Ludwigsburg. Dabei handelt es sich immerhin um das größte Barockschloss auf deutschem Boden. Der württembergische Hof galt laut Casanova als einer der prächtigsten in ganz Europa.
Sehr schoen da, kenne ich gut. Bin Schweizer und lebe jetzt in Mexico…
Alles Gute.
(URL entfernt / Jan)
Hallo Henry, da hast du dir ein schönes Land zum Leben ausgesucht. Vielleicht mache ich bald den Mexikojäger. 🙂 LG Jan
Schloss Lichtenstein ist täglich von April bis Oktober von 9:00 -17:30, Im November, Dezember und März von 10:00-16:00 geöffnet . Geschlossen 24., 25.,26. Dezember sowie Januar und Februar, da ist Winterschlaf.