Nichts für Leute mit Flugangst: Obwohl ich davon nicht betroffen bin, ist es doch ein ziemlich seltsames Gefühl, wenn man die Boeing 747 im Technik Museum Speyer betritt. Das liegt zum einen daran, dass die Hauptattraktion in rund 20 Meter Höhe montiert ist (Abneigung ab einer bestimmten Höhe unerwünscht) und zum anderen an der Schieflage des Jumbojets.
Das Flugzeug hängt nämlich nicht gerade auf seinem Gestell, sondern ist leicht nach rechts hinten geneigt (siehe Bildergalerie). Wenn Du also durch die Boeing möchtest, musst Du immer nach vorne links gebeugt laufen. Es dauert eine Weile, um sich an dieses Gefühl zu gewöhnen. Dafür ist die Lufthansa-Maschine ohne Zweifel das Highlight des Museums: Wo kannst Du denn sonst einfach so die Tragfläche eines Flugzeugs betreten? Eben. Und außerdem hast Du von da oben einen super Überblick über Gelände sowie auf den Speyerer Dom.
Insgesamt gibt es im Technik Museum Speyer eine große Anzahl technischer Konstruktionen aus dem Fahrzeug- und Flugzeugbau – und das auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern (Innenbereich) und weiteren 100.000 Quadratmetern (Außenbereich). Außerdem gibt es auf dem Museumsgelände das sogenannte Marinehaus, ein Modellbaumuseum und das IMAX-Filmtheater mit einer 24 Meter großen Leinwand (Projektionsfläche ca. 1.000 Quadratmeter). Wie erwähnt, ist die Boeing die Hauptattraktionen, die Du schon von weitem (u. a. von der Autobahn aus) sehen kannst. Ebenso beeindruckend sind die Antonov (deren Ladefläche Du betreten kannst), ein U-Boot der Deutschen Marine (Achtung, sehr eng!) und die Raumfähre BURAN (die allerdings weniger hergibt als die Boeing).
Was mir hier sehr gut gefällt
Nicht schwer zu erraten, dass mein persönliches Highlight (wie bestimmt für viele) die Boeing 747 ist. Wann hat man sonst schon die Gelegenheit, solche Dimensionen hautnah zu erleben? Einerseits die enorme Größe von Flugzeugen, andererseits die Enge von Booten. Vor allem für Kinder kann das zum echten Erlebnis werden – für mich allerdings auch 🙂 Das Ausstellungsgelände ist super übersichtlich und dabei groß genug, dass Dir nicht so schnell langweilig wird. Bei schlechtem Wetter schaust Du Dir einfach die Fahrzeuge in den überdachten Hallen an.
Was mir hier fehlt
Ich finde es schade, dass es nicht mehr interaktive Möglichkeiten gibt z. B. einen Flugsimulator als Teil eines der Exponate. Du kannst nicht einmal in irgendein Cockpit reinsitzen und dir ein wenig „Piloten-Feeling“ holen. Zwar sind fast alle Hubschrauber, Flugzeuge und Boote begehbar, aber das war es dann auch schon. Mal einen Hebel ziehen oder ein paar Knöpfe drücken ist nicht drin. Super wäre es, wenn es zumindest eine beaufsichtige Station gäbe, bei der Du etwas mehr mitmachen kannst.
Preise im Technik Museum Speyer
Der Eintritt ist nicht super günstig, aber auch nicht wirklich überteuert. Dafür, dass sich der Besuch wirklich lohnt (auch für Nicht-Technikinteressierte), ist das eine mehr oder weniger einmalige Sache. Erwachsene zahlen 14 Euro (Kombiticket inkl. IMAX DOME 19 Euro), Kinder bis 14 Jahre 12 Euro (Kombiticket inkl. IMAX DOME 15 Euro) und Kinder bis 5 Jahre kommen kostenlos rein. Das Technik Museum ist übrigens ganzjährig geöffnet.
Anreise zum Technik Museum Speyer
Mit dem Auto kommst Du am besten und einfachsten ins Technik Museum Speyer. Es gibt zwar das sogenannte „City-Shuttle“ vom Speyerer Hauptbahnhof zum Museum, aber Parken kannst Du entweder direkt am Museum oder auf dem Festplatz (hier kostet ein Tagesticket gerade einmal 3 Euro). Dafür lohnt sich die Anreise per Bahn nur bedingt.
Durch.Deutschland.Reisen-Tipp für alle, die auf Technik stehen:
Wenn Du nicht von weiter weg anreist, dann sollte ein Tag ausreichen, um die Faszination Technik Museum aufzusaugen. Von einer Übernachtung rate ich daher ab, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Parken kannst Du in Speyer ziemlich günstig und bei der Gelegenheit noch einen Abstecher in die Innenstadt und zum Speyerer Dom machen. Für Familien ist ein Besuch kein günstiger Spaß, der sich aber auf alle Fälle lohnt.