Es gibt wenige Dinge, die jedes Kind mag. Brokkoli gehört nicht dazu, Hausaufgaben auch nicht und Omas-Spucke-auf-Taschentuch-Attacken erst recht nicht. Aber Seifenblasen. Seifenblasen mag jedes Kind. Im Kindermuseum München gibt es davon ne Menge.
Sobald Du das Kindermuseum München betrittst, hast Du sofort den Geruch von Spüli in der Nase. In Kombination mit Schaum, Seifenblasen und Blasringen wird daraus in Nullkommanichts eine Erinnerung an die Kindheit. „Auf jeden Fall Ärmel hochkrempeln“, rät die Mitarbeiterin an der Kasse. So wie Muddi das damals schon sagt. Befolgt habe ich das auch damals nicht 🙂
Am Eingang bekommst Du deinen eigenen Strohhalm, mit dem Du alle Stationen durchmachen kannst – so wie meine Lieblingsstation: das Münchner Olympiastadion.
Falls Du dich fragen solltest, was Seifenblasen mit dem Olympiastadion zu tun haben, dann hat Wiki eine äußerst interessante Antwort: „Lange Zeit waren Seifenblasen das einzige Mittel zur zuverlässigen Bestimmung der optimalen Neigung von nicht-trivialen Dachkonstruktionen auf Basis von Seilsystemen und Tragbögen (…) Ein Beispiel dieser Methodik ist das Olympiagelände München.“ Genial, nicht wahr?!
Diese Station finde ich super witzig, aber leider traue ich mich als Erwachsener nicht hinein. Sonst bekomme ich Ärger von den Kids 🙂 Du stellst dich auf die Fläche in der Mitte und ziehst langsam den Seifenwasserring nach oben und zack, schon bist Du komplett in eine riesen Seifenblase gehüllt.
Ähnlich genial ist diese Station im Kindermuseum München: während einer auf der einen Seite den Seifenblasenfilm nach oben zieht, kann der andere auf der anderen Seite Formen hineinpusten. Der Gesichtsausdruck der Kinder, sobald die Blase platzt, ist unbezahlbar – von hocherfreut bis zu Tode betrübt ist alles mit dabei 🙂
In der Werkstatt kannst Du deinen eigenen Seifenblasring basteln (lassen): einfach die gewünschten Farben nacheinander aufstecken und den Draht von den freundlichen MitarbeiterInnen zurecht biegen lassen. Trotz verschiedener Möglichkeiten scheint der Kreis ein Klassiker zu bleiben, auch wenn dieser hier nicht nach Kreis aussieht 🙂
Wer es etwas größer mag und einen richtigen Kreis bevorzugt, schnappt sich einfach einen der Blasringe im (ich nenne es mal) Hauptraum des Kindermuseums. Bitte beachte, dass die Ausstellung Seifenblasen nur bis September 2015 geht.
Mit etwas Übung und einer Detlef-D!-Soost-artigen Choreografie könntest Du vermutlich bei der nächsten Supertalent-Staffel mitmachen. Ansonsten bleibt Dir (so wie mir) nur übrig, krampfhaft eine halbwegs schöne Seifenblase hinzubekommen. Und ärgere Dich bloß nicht, dass der Blasring auch beim drölften Mal das Seifenwasser nicht richtig aufnimmt und sich deshalb keine Blase machen lässt. Aaaaargh, ich drehe durch 🙂
Das Kindermuseum München, offiziell Kinder- und Jugendmuseum, ist „ein lebendiger Kulturort für die ganze Familie, für Schulklassen und Kindergärten, für Jung und Alt.“ Vor allem für Jung…
In der Schaumfabrik können sich die Kleinen heute auf die Schaumpartys von morgen vorbereiten. Glücklicherweise ahnen sie noch nicht, was sie eines Tages auf Malle, Ibiza oder Lloret de Mar erwartet und wozu Schaum in Discos tatsächlich gut ist. Auch hier gilt: Eltern müssen draußen bleiben!
Der Eintritt in das Kindermuseum München beträgt 4,80 Euro (ab 4 Jahren), bei Gruppen ab 10 Personen 3,80 Euro und eine Familienkarte kostet 12,50 Euro. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, am Wochenende von 10 bis 17 Uhr und montags ist immer geschlossen – ob Feiertag oder nicht 🙂
Fazit Kindermuseum München
Das Kindermuseum München ist super gelegen, besser geht es kaum: am Hauptbahnhof den Ausgang „Arnulfstraße“ nehmen, nach links drehen, ein paar Meter laufen und schon bist Du drin. Da es mehr oder weniger nur zwei Räume sind, brauchst Du nicht mehr als zwei Stunden dafür einplanen, es sei denn Du (oder Deine Kids) können sich nicht vom Seifenwasser trennen. Und obacht: es ist ganz schön rutschig da drin, von daher macht sicheres Schuhwerk ziemlich Sinn. Ach egal, es gibt Seifenblasen. Und die mag doch nun wirklich jeder, oder? 🙂
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