Was verbindest du im ersten Moment mit dem Begriff „Naturpark“: Viel Holz? See im Wald? Kräuterwanderung? Das Thema Natur spielt eine große Rolle, klaro, macht aber eine Region nicht gleich zum Naturpark. Lass dich also überraschen, was der Naturpark Spessart zu bieten hat.
Schön, dass du da bist. Ich bin Jan, seit mehr als 10 Jahren Deutschland-Reiseblogger und ich nehme dich mit in den Spessart, konkret in den Naturpark Spessart. In diesem Blogartikel zeige ich dir allerdings weniger Wald und dafür mehr Mensch. Ich treffe echte Einheimische und nette „Neigschmeckte“, die deinen Urlaub in der Region zu einem schönen und nachhaltigen Erlebnis machen. Let’s go! 🙂
Werbung im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Katzensprung
Inhaltsverzeichnis
- Fachwerkeln in Gemünden
- Fest spielen mit Isabell
- Ein Hauch von Lost Place
- Abseilen vom Burgturm
- Picknick liefern lassen
- Reinhards Spessart-Sing-Sang
- Mit Salzgraf Stefan in Orb
- Mein Naturpark-Fazit
Wo liegt der Spessart?
Wirtshaus, Räuber und Wald. Der Spessart ist bekannt, aber wo liegt er überhaupt? Einfach gesprochen befindest du dich bei deinem Ausflug dahin zwischen Frankfurt, Würzburg und Fulda. Streng genommen sollte ich den Naturpark Spessart unterscheiden in bayerischer und hessischer Teil, aber ich halte es lieber simpel. 🙂 Um die folgenden Ausflugsziele besser zu verorten, zeige ich sie dir klickbar auf einer Karte.
Gemünden am Main
Gemünden steht in Sachen Städtereise vielleicht nicht ganz oben auf deiner Bucket List, aber als Mainradweg-Bezwinger machst du hier auf Etappe 8/9 ziemlich sicher einen Zwischenstopp. Das 10k-Einwohner-Örtchen hat einen hübschen Fachwerk-Altstadtkern und dank ihres Profilnamens „Drei-Flüsse-Stadt“ einige Plätze am Wasser zum Abhängen und Sinnieren. Gefällt mir.
Ruine Scherenburg
Egal, wo in Gemünden du gehst, stehst oder fährst, die Scherenburg hast du fast immer im Blick. Falls du deinen Weg nach oben findest, bekommst du mit dem Ronkarzgarten ein optisches Highlight serviert. Eigentlicher Höhepunkt sind allerdings die jährlichen Scherenburger Festspiele. Isabell bringt sowohl Profi- als auch Laienschauspieler zusammen und sorgt dafür, dass bis zu 25.000 Festspiel-Besucher pro Saison happy bleiben.
Ruine Schönrain
Falls du im Spessart einen echten Geheimtipp suchst – oder zumindest einen Ort, an dem nicht auch Opa Klaus und Tante Helga umherschwirren -, dann empfehle ich dir die etwas außerhalb gelegene Burg Schönrain. Burg ist allerdings etwas übertrieben, denn seit 1818 ist das ehemalige Schloss und Kloster eine Ruine. Der Weg zum Spessart’schen Lost Place ist kurz und steil, aber lohnt sich. 🙂
Hotel Imhof Langenprozelten
Falls du eine Unterkunft entlang deiner Main-Radtour oder für einen Kurzurlaub im Spessart benötigst, dann schau im Hotel Imhof im Gemünder Stadtteil Langenprozelten vorbei. Dennis und sein Bruder führen das elterliche Hotel mit ihrem eigenen Gschmäckle weiter. Apropos, absolute Alltime-Renner auf der Restaurant-Speisekarte sind „Schnitzel Spessart“ und Auberginenauflauf. Non nom nom.
Dorfgemeinschaft Hohenroth
22 Wohnhäuser, 12 Werkstätten und 1 Kuhstall: In dieser SOS-Dorfgemeinschaft wohnen, leben und arbeiten Menschen mit und ohne Handicap zusammen. Falls du dich für das Projekt interessierst, nimm gerne an einer der rund 100 Besichtigungen pro Jahr teil – oder mach einen Abstecher ins Café mit „dorfgemachten“ Produkten. Mega lecker. Mario leitet das Miteinander und hat nur einen Wunsch: „Uns fehlt eine Brauerei“. 🙂
Burg Rieneck
Hier bist du eigentlich „nur“ als Gruppe gut aufgehoben, denn Burg Rieneck richtet sich weniger an Einzelreisende. Vielleicht besser für dich, denn so kommt es im Burgturm zu keiner Begegnung mit Burggespenst Kunigunde. Noch Mutigere seilt Andreas (unten) vom 20 m hohen „Dicken Turm“ ab. Ich gehöre nicht dazu. 🙂 Währenddessen haben Johanna (links) und Nachfolgerin Nina das Burgtreiben immer im Blick.
Picknick-Pause
An dieser Stelle mache ich bewusst einen Cut – und lasse dir Luft für eine Pause. Dazu passend gibt’s im Spessart sogenannte Picknick-Abholstationen: Für rund 30 Euro/Pers. bestellst du dein Picknick online und öffnest die „Schatztruhe“ vor Ort mittels PIN-Code. Alle Schmeckerlis wie u.a. Käse, Hirsch-Pastrami und Wachteleier (veggie auch möglich) kommen aus der Region. Hans ist einer derjenigen, der sich um das Wanderer-Wohl kümmert und die Picknick-Stationen füllt. Danke, Hans! 🙂
Bergdorf Spessart
Schöne Chalets mit eigener Sauna und teilweise mit Außen-Whirlpool, aber leider nichts für die spontane Reisekasse: Ab etwa 200 Euro pro Tag übernachtest du mit max. vier Personen in den Luxus-Chalets im Bergdorf Spessart. 2021 starten die Macher mit ihrem wirklich schönen Konzept in acht Ferienhäusern voll durch. Warum die Chalets ausschließlich weibliche Namen wie Gretel tragen, versuchst du am besten, vor Ort herauszufinden. 🙂
Was du auf jeden Fall während deines Aufenthalts herausfindest, ist deine persönliche „Baum-Sorte“. Bei einer Gong Session inklusive Kakaozeremonie bringt dich Markus im wahrsten Sinne des Wortes zurück auf den Boden und erdet dich mit energetischen Gong-Tönen. Zwischen Farnen und Fichten fühle ich mich nach und nach freier und erfahre, wofür ich stehe: Ahorn. Check.
FeWo WegeLager
WG-Lager? An dieses Wortspiel denke ich als erstes, als ich mich dem Wegelager im Örtchen Burgjoß nähere. Die Anlage samt Innenhof und das sehr offene Wohnkonzept haben schon was von Wohngemeinschaft. Beate (Foto), ihr Mann Thomas sowie deren Freunde Wencke und Dominik sorgen unter anderem dafür, dass die dick-flauschigen Handtücher gut riechen. 🙂 Wohlfühlnote: 1. Mein „Haselruh“-Zimmer nehme ich gerne irgendwann wieder.
Liederpfad Roßbach
Es gibt Orte, die sind selbst für mich nach mehr als 10 Jahren Deutschland-Reiseblog immer noch sehr besonders und kaum zu beschreiben. Reinhard Kildau und seine Frau Monika schaffen so einen Ort: Der Liederpfad in Roßbach/Biebergemünden ist ein musikalisches Kunstprojekt entlang der Wanderroute „Spessartfährte – Roßbacher Biebertal-Fährte“. An 12 Stationen trällerst du bekannte Hits wie „Über sieben Brücken musst du gehen“ oder „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – als Wander-Gruppe oder talentabhängig vielleicht auch besser alleine. 🙂
*Werbung* Na, hättest du gedacht, dass diese Ausflugsziele im Naturpark Spessart nur den berühmten Katzensprung entfernt sind? Apropos, das Projekt Katzensprung steht für nachhaltige, naturnahe Reisen innerhalb Deutschlands und zeigt dir, wie vielseitig „Urlaub vor der Haustüre“ sein kann. Übernachten im Baumhaushotel, wandern mit Eseln oder Ferien in einer Berghütte, das Projekt macht nachhaltige, klimaschonende Reiseangebote in Deutschlands Naturpark-Regionen sichtbar, die eben nur einen Katzensprung entfernt sind. 🙂
Bad Orb
„Orb macht sich“ – ein Satz, den ich so oder in ähnlicher Form sehr oft in Bad Orb höre. Das liegt unter anderem an den Strauss-Brüdern – das Unternehmen Engelbert Strauss hat seinen Hauptsitz in der Gegend -, die mit dem einen und anderen Euro die Stadt aufhübschen. Siehst du vor allem im oberen Kurpark. Was vorher schon da ist und dazu gehört: ein Mini-Walk durchs Gradierwerk. Den perfekten Insta-Orb-Schuss gibt’s am schmalsten Fachwerkhaus Hessens. 🙂
Unterwegs mit dem Salzgraf
Zwei Kinder: „Bist du Sheriff?“ – „Nein, der ist Pirat, sieht man doch!“ Stefan hat es nicht leicht, denn seine Stadtführer-Rolle als Salzgraf – den es in Wahrheit niemals gibt – ist nicht sofort erkennbar. 🙂 Dabei führen er und seine Truppe an Guides bis zu 5.000 Besucher pro Jahr durch den Ort. Ob mit oder ohne Stadtführung kommst du vielleicht auch vorbei am „Robin Hood des Spessarts“ und an vielen Heilquellen. Probier mal, wie köstlich du das Heilwasser von Martinus- und Ludwigsquelle findest. 🙂
Café Kränzchen
Kaffeekränzchen gefällig? Warum dann nicht im ziemlich gleichnamigen Frühstückscafé am Bad Orber Bahnhof? Auf der regionalen (Frühstücks-)Speisekarte stehen hausgemachte Dips, Suppen und „coole Stullen“. 🙂 Anne (rechts) und Business-Partnerin Jacky leben und lieben das Motto „Kein Essen für die Tonne“, daher ist Nachbestellen bei deinem Frühstück for free. Liebs.
Bad Soden-Salmünster
Schnelle Stippvisite: „Wir sind hier in Bad Soden-Salmünster, nicht in Bad Soden. Das liegt im Taunus“, ist die erste Erkenntnis, die ich über die Kurstadt gewinne. Gemerkt. Bekannt ist das Örtchen vor allem wegen der Spessart Therme, die ich auf dem Foto leider ganz solide mit meiner Rübe verdecke. 🙂 Falls du dein Selfie besser machen möchtest, dann hoch zur Burgruine Stolzenberg für feines Spessart-Panorama.
Bewertung Spessart Naturpark
Vielen Dank, dass du an dieser Stelle noch mit dabei bist. 🙂 Und jetzt mal ehrlich, hättest du nach all diesen Ausflugszielen gedacht, dass sie in einer Naturpark-Region liegen? Wie du siehst, bietet dir ein Naturpark im Allgemeinen wesentlich mehr als „nur“ Waldbaden und Wiesenwanderungen. Alle Ausflugsziele oberhalb der Picknick-Pause befinden sich im Naturpark Bayerischer Spessart, alle Locations darunter im Naturpark Hessischer Spessart. Du musst dich allerdings nicht für eine Seite entscheiden, denn der Weg „über die Grenze“ ist schnell gefunden und warum auf einen Teil dieser Naturziele verzichten, wenn du beide haben kannst?! 🙂
Kennst du diese Naturziele im Spessart bereits? Ist dir eine Unterscheidung zwischen dem bayerischen und hessischen Naturpark wichtig? Kannst du dir vorstellen, aufgrund dieser Reisetipps das eine oder andere Ausflugsziel anzusteuern? Freue mich auf deinen Kommentar. VG Jan
Dein Deutschland Reiseblog #1 Tipp: Spätestens hier bist du quasi Profi in Sachen Spessart und all seinen Naturparken. Falls du noch ein paar Tipps und Ausflugsziele abseits der bereits genannten suchst, bleibst du mit diesen hier super glücklich.