Potsdam hast du in puncto Städtereise vermutlich nicht sofort auf dem Schirm. Warum eigentlich? Schließlich trifft sich in der brandenburgischen Hauptstadt ganz Europa. Mediterrane Architektur, Holländisches Viertel, Russische Kirche – um nur ein paar Sehenswürdigkeiten in Potsdam zu nennen. Mehr gibt’s jetzt.
Schön, dass du da bist. Ich bin Jan und nehme dich mit auf einen Städtetrip nach Potsdam. Falls du zum ersten Mal eine Städtereise dahin planst, dann lass dich überraschen, was „Berlins kleiner Bruder“ zu bieten hat. In diesem Blogartikel wirst du u.a. Videos von Menschen sehen, die „ihre“ Potsdamer Sehenswürdigkeiten erst so richtig sehenswert machen. Viel Spaß! 🙂
Unnützes Potsdam-Wissen
- Potsdam hat den einzigen Aldi mit Boots-Anlegestelle
- Potsdam hat relativ die meisten Wissenschaftler:innen
- Die Babelsberg-Filmstudios sind weltweit die ersten
- Potsdam hat sein eigenes Brandenburger Tor
- Rund 11 Prozent von Potsdams Fläche ist Wasser
Inhaltsverzeichnis
- Potsdam-Panorama von oben
- Hinterhof-Führung mit Frauke
- Sebastians schönes Schloss
- Anjas tierischer Tropen-Touch
- Nur mal so rumgondeln mit Alex
- Muss, muss: Holländisches Viertel
- DAS Super-Schloss schlechthin
- Fazit zu Potsdams Sehenswürdigkeiten
Hoch hinaus
Was mir bei einer Städtereise am besten gefällt und wonach ich oft als erstes suche, ist der Blick von oben auf die Stadt. In Potsdam ist dieser Platz die Aussichtsplattform hoch oben auf der Nikolaikirche. Der Aufstieg wird für mich allerdings erstmal zur Herausforderung.
Nach 216 Stufen inklusive einer wendeligen Treppe erreichst du die Panorama-Plattform in 42 Meter Höhe. Beeindruckend – vor allem weil du auf der abgesicherten Metalplatte einmal um die Kuppel laufen kannst, um deinen eigenen 360-Grad-Eindruck von Potsdam aufzusaugen. Sonntags kommst du erst nach der Messe um 12 Uhr auf den Turm, Kostenpunkt 5 Euro, läuft.
Stadtführung mal anders
Frauke ist Gästeführerin und zeigt dir natürlich die klassischen Potsdamer Sehenswürdigkeiten. Falls du aber auch gerne mal einen Blick „hinter die Kulissen“ werfen möchtest, dann führt sie dich mit Anekdoten und Geschichten in die verwinkelten Hinterhöfe von Potsdam. Das erwartet dich dabei.
- Highlight: ex-Gefängnis
- Preis: 15 Euro (Erw.)
- Dauer: ca. 2 Stunden
Schloss Belvedere
Ich habe ein Date. Mit Belvedere. Sie gilt als Schönheit von Potsdam. Doch wie es bei Beauties ihrer Art so ist, bedarf es ein wenig Anstrengung, um sie zu erobern. Meine Herausforderung heißt in diesem Fall Pfingstberg. Über den Dächern von Potsdam wacht die Schloss-Schönheit – und der Weg zu ihr wird kein leichter sein. 🙂
- Höhe Pfingstberg: 76 m
- Panorama-Tipp: Ostturm
- Besuchsdauer: ca. 1-2 Stunden
Zwischen beiden Türmen treffe ich Sebastian. Nächstes Date quasi. Er gehört zum Verein, der das Belvedere auf dem Pfingstberg betreibt. In nur 90 Sekunden verrät der „Schlossherr“, wie du das Schloss-Feeling am besten erlebst und welchen Potsdamer Ausflugstipp er abseits der Massen hat.
Inspiriert von der berühmten Römer „Villa Medici“ mit ihren herausragenden Türmen, Villa d’Este mit ihren Wasserspielen und Villa Farnese mit ihren Rundtreppen, wird das Schloss zu einem Stück Italien in Potsdam. Weitere Infos zur Idee hinter Belvedere sowie noch mehr Fotos zeige ich dir hier.
Biosphäre Postdam
Woran denkst du als erstes beim Begriff „Biosphäre“? Ich verbinde ihn mit einer weitläufigen, sehr natürlich geprägten Landschaft. Bis jetzt. Als ich die Biosphäre in Potsdam betrete, komme ich mir wie in einer anderen Welt vor. Natur ja, aber hier erwarten dich eher die Tropen statt eine brandenburgische Steppe. Narnia lässt grüßen. 🙂
- fast 150 (Tropen-)Tiere
- rund 20.000 Tropenpflanzen
- Besuchsdauer: ca. 2-3 Stunden
Die ehemalige Blumenhalle der BUGA 2002 ist heute Heimat u.a. für Schlangen (hinter Glas!), Vögel, Bananen, Bromelien und Orchideen. Sie alle zeigen sich in ihren schönsten Natur-Kostümen. Tolle Atmosphäre. Mitarbeiterin Anja kennt ihre grünen Pappenheimer noch besser.
Na, wie ist dein erster Eindruck von der Tropen-Halle? Hättest du das so erwartet? Was mein persönliches Highlight in der Potsdamer Biosphäre ist (Spoiler: Schmetterlingshaus) und warum du da sogar abtauchen kannst, zeige ich dir in diesem Blogartikel.
Durch Potsdam gondeln
Venezia-Feeling inklusive: Wenn du in einer wasserreichen Stadt wie Potsdam unterwegs bist, dann gehört irgendwas mit Schifffahrt unbedingt dazu. Und wenn es was anderes als der übliche „Käsekuchen-Dampfer“ sein soll, dann ab zum Gondelfox. Alex lernt das Gondelfahren standesgemäß in Venedig und schippert dich mit seiner original venezianischen Gold-Gondel über die Havel.
Ich bin an Bord und drehe eine Runde mit ihm über die Havel zur Glienicker Brücke und zurück. Je nach Tour bist du 30-60 Minuten unterwegs, ab 80 Euro legt er für bis zu vier Personen ab. Als echter Gondoliere trällert Alex währenddessen ein paar Dolce-Vita-Songs in die Potsdamer Fluten. Super Atmosphäre in bella „Potticano“. 🙂
Bildergalerie
Ein paar weitere Sehenswürdigkeiten in Potsdam auf die Schnelle: Während du beim Brandenburger Tor am Luisenplatz (Bild 1) denkst, dass du in Berlin bist, wähnst du dich beim Anblick der Kirche St. Peter und Paul (2) mit ihrem 60 Meter hohen Glockenturm in Italien. Bis zum Normannischen Turm (3) musst du ein paar Höhenmeter zurücklegen, während an der flachen Stadtufer-Promenade (4) die Havel gemütlich vorbeizieht.
Holländisches Viertel
Die Ausgeh-Meile wirst du ohnehin im Rahmen einer Stadtführung oder nach kurzer Suche bei Google Maps besichtigen. Ich werde dir daher nicht sehr viel mehr dazu verraten können, aber diesen einen Tipp möchte ich dir mitgeben. Wenn schon Holland in Potsdam, dann natürlich Poffertjes. Die süßen Mini-Teiglinge gibt’s standesgemäß im holländischen Café „Poffertjes en Pannekoeken“. Nom-nom-nom. 🙂
Schloss Sanssouci
Genauso wie seine „Schlossgeschwister“ Neuschwanstein, Moritzburg oder Heidelberg gehört Sanssouci zu den top Sehenswürdigkeiten in Deutschland, keine Frage. Heißt aber nichts, denn viele Besucher sind nach ihrer Tour durch das gerade mal 150 Meter lange Schloss enttäuscht: „zu kurz“ und „zu teuer“ lautet das Fazit. Meine Bewertung findest du in diesem, seeehr alten Blogartikel zu Sanssouci.
Richtig schön ist die 300 Hektar große Parkanlage, in der sich rund 60 Gärtnerinnen und Gärtner um das Wohlbefinden der Pflanzenpracht kümmert. Hier kannst du ganz gemütlich „ohne Sorge“ (sans souci) deine Runde durch einen der schönsten Landschaftsgärten Europas drehen. Mein visueller Liebling ist die Orangerie. Mega. Welcher Teil von Sanssouci ist dein Tipp?
Museum Barberini
Das Museum Barberini am Alten Markt ist eine der Sehenswürdigkeiten in Potsdam mit Weltrang. Der gute Ruf der Ausstellungen eilt dem Kunstmuseum voraus. Grundsätzlich solltest du für deinen Besuch einen gewissen Hang zum Impressionismus haben. Obwohl mein innerer Motor in puncto Kunstgeschichte eher untertourig fährt, finde ich die Ausstellung ganz nice. Für alle unter 18 Jahren ist der Eintritt übrigens frei, sonst sind 18 Euro fällig.
Hotel-Tipp: Steigenberger Maxx
Gibt sicherlich viele gute und auch günstige Hotels, aber für mich persönlich ist die Lage immer ein entscheidender Faktor. Und das Hotel Steigenberger MAXX Sanssouci liegt da, wo du es schon vom Namen her vermutest. Nach nur wenigen Minuten stehst du Schlosspark oder vor dem Brandenburger Tor am Luisenplatz. Mit Tram oder Bus bist du in 10-15 min am Hauptbahnhof, zu Fuß in 25 min. Tipptopp.
Anreise
Als potentieller Bahnfahrer lege ich dir bei deiner Suche nach den schönsten Sehenswürdigkeiten in Potsdam die Anreise mit der Bahn nahe. Von Berlin aus bist du per S-Bahn oder Regio in rund einer halben Stunde da. Geht also auch mit dem Deutschlandticket. Falls du aus anderen Großstädten wie Hamburg, Hannover oder Leipzig kommst, führt dein Weg letztlich auch über Berlin. Machbar.
Bewertung Potsdam Sehenswürdigkeiten
Ich muss zugeben, dass diese Städtereise nicht meine erste nach Potsdam ist, aber ich mich dieses Mal etwas mehr drauf einlasse. Und ich bin überrascht, welche Vielfalt die brandenburgische Hauptstadt zu bieten hat. Das Thema Wasser ist für mich schon das dominante Thema, aber auch kulturell und landschaftlich gibt’s mehr zu sehen als auch du vielleicht im Vorfeld auf dem Schirm hast. Die klassischen Sehenswürdigkeiten in Potsdam wie Schloss Sanssouci wirst du bei deinem ersten Städetrip ohnehin machen, daher habe ich das bewusst ausgelassen. Ich bin sicherlich nicht das letzte Mal hier. 🙂 Was hältst du von den anderen Reisetipps? Fühlst du dich animiert, aufgrund dieser Tipps mal hinzufahren? Oder hast du andere Potsdam-Geheimtipps? Freue mich auf deinen Kommentar. VG Jan
Dein Deutschland Reiseblog #1 Tipp: Ist jetzt nicht wirklich in der Nähe, aber zumindest mal ganz grob dieselbe Himmelsrichtung – je nachdem, von wo du kommst. Egal. Dresden kann schon auch was, auch wenn ich mich mit einigen Sehenswürdigkeiten im sogenannten „Elbflorenz“ schwer tue.
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