UNESCO-Alarm! Das Bremer Rathaus gehört gemeinsam mit der Roland-Statue zum UNESCO-Welterbe der Menschheit und zählt vielleicht auch deshalb zu beliebtesten Sehenswürdigkeit an der Weser. Bremens „gute Stube“ ist definitiv einen Besuch wert.
Der Marktplatz ist absolut das Zentrum der Hansestadt und hier liegt auch das größte Schmuckstück in Bremen: das Rathaus.
Als ich das Bremer Rathaus betrete, riecht es wenig so wie bestellt, wie eine Mischung aus Holzpolitur und Bodenreinigungsmittel. Passt perfekt zum braunen Holz, das den ersten Eindruck visuell abrundet. Würde ich die Augen schließen, würde ich glauben, ich wäre in einem Antikmöbelladen. Möge die Rathausführung beginnen…
Die Obere Rathaushalle ist der wichtigste Raum im Bremer Rathaus: Einst finden hier Rats- und Gerichtssitzungen statt, heute sind festliche Empfänge und Konzerte. Achtung Herr Guinness, mit ihren Maßen (41 x 15 x 8 Meter) gehört die Rathaushalle zu den größten stützenlosen Hallen des Mittelalters in Nordeuropa. Aha.
Betreten verboten! Die sogenannte Güldenkammer dient bis heute für besondere Veranstaltungen und Begrüßungen mit hohen Gästen. Sie ist im reinen Jugendstil mit vielen Naturmotiven gestaltet und der heimliche Star im Bremer Rathaus.
Das Kabinett (Foto Mitte) ist mit feinstem istrischen Marmor ausgekleidet, und darin befindet sich ein Altar, über dem das Profil des Kaisers in die Wand eingearbeitet ist. Kaiser? Ähm, ja, irgendein Kaiser halt.
An den Wänden im Bremer Rathaus befinden sich zwei große Wandgemälde, die dem niederrheinischen Meister Bartholomäus Bruyn zugeschrieben werden. Das auf dem Foto sind sie allerdings nicht 🙂
Sieht fast aus wie auf der Titanic: Der Festsaal dient in erster Linie für große Empfänge, von der Galerie aus kannst Du dem Festtreiben zusehen. Über der Wandtäfelung befinden sich vier Eckbilder mit Darstellungen von einst halbwichtigen bis wichtigen Leuten. Super imposant ist der große Jugendstilleuchter.
Ne Führung im Bremer Rathaus macht ziemlich Sinn (wobei ich gar nicht weiß, ob man ohne überhaupt reinkommt): Erwachsene zahlen 5 Euro, Ermäßigte gibt es im klassischen Sinne nicht, dafür nehmen Kinder bis 12 Jahre sowie Rollstuhlfahrer kostenlos teil.
Führungen dauern rund eine Stunde, was tendenziell nicht lange ist, aber leider kann ich schon nach ein paar wenigen Minuten nicht mehr richtig folgen. Zu viel Bremer Historie. Interessant zwar, aber doch ein wenig zu viel des Guten. Die Führungen finden das ganze Jahr über statt und fast täglich (MO bis SA 11, 12, 15, 16 Uhr sowie SO 11 und 12 Uhr).
Fazit Bremer Rathaus
Das Bremer Rathaus darf bei einer Städtereise Bremen auf gar keinen Fall fehlen – von außen und von innen. Unabhängig davon, wie sehr Du geschichtlich interessiert bist (oder eben nicht), solltest Du hierher kommen. Allein die einzelnen Räume sind ne Augenweide. Außerdem geht die Stunde schnell rum und Du bist ja voraussichtlich sowieso in der Ecke Marktplatz unterwegs. Und wer will schon die „gute Stube“ der Stadt verpassen? Eben 🙂