Wenn ich an ein Naturkundemuseum denke, dann denke ich erster Linie „Gääähn, laaangweilig…“ Aber wie es häufig der Fall ist: wenn man erstmal dort ist, macht es plötzlich Laune und man will gar nicht mehr weg. So auch im Bamberger Naturkundemuseum.
Mein persönliches Highlight im Bamberger Naturkundemuseum ist zweifelsohne der Vogelsaal, sowohl in puncto „was fürs Auge“ als auch in Sachen Informationsgehalt. Ich kann Dir nämlich jetzt schon versprechen, dass Du in diesem Artikel Tiere findest, von denen Du noch nie zuvor gehört hast 🙂
Bevor es in den Vogelsaal geht, musst Du allerdings noch eine kleine Hürde überwinden: ob die „Klimaschranke“ tatsächlich zum Schutz der Exponate taugt oder nur ein „Naturkundler-Gag“ ist, spielt per se keine Rolle. Durch musst Du sowieso.
Dahinter warten einige illustre Tierchen darauf, von Dir bestaunt zu werden wie bspw. die Meersau alias der Große Rote Drachenkopf. Wiki: „Der Drachenkopf ist ein guter Speisefisch. Große Exemplare werden im Ganzen gedünstet oder im Ofen gebraten (…) und hat ein relativ weiches Fleisch.“ Yummy!
Die Seefledermaus hingegen (wieder Wiki): „Die großköpfigen, oft bunten, rot und orange gefärbten und 5 bis 30 cm lang werdenden Fische haben einen merkwürdig abgeplatteten (…) zum Teil mit stacheligen Knochenplatten geschützten Körper.“
Im Fernsehen sieht man ja ab und an mal ne Doku über Riesenquallen oder Riesenkrabben vor der Küste Japans, aber wenn Du direkt vor so nem Ding stehst, wirkt das noch krasser. Allein der Körper der Riesenkrabbe hat einen Durchmesser von rund 40 Zentimetern, also etwa viermal so groß wie Deine Hand.
Das Bamberger Naturkundemuseum bietet aber auch süßere Tierchen wie den Pflanzensauger. Schonmal davon gehört? Also ich nicht. Sieht recht witzig aus, allerdings will ich ihn auch nicht unbedingt um mich herumschwirren haben.
Nun folgen meine beiden Lieblinge: zum einen die ordentlich durchgestylte Billy-Idol-Lookalike-Kolbenente…
…und zum anderen die Turteltaube. Ja, die gibt es wirklich. Dachte bislang immer, dass das nur die umgangssprachliche Bedeutung ist für unglaublich verliebte Menschen auf ner Parkbank. Schön ist die echte Turteltaube aber irgendwie nicht. Naja egal, man lernt nie aus 🙂
Wiki zum letzten: „Ihr Ruf klingt in etwa wie ‚turr turr‘.“ Falls das nicht nen kleinen Lacher bei Dir erzeugt, dann zumindest die Würzburger Lügensteine, berühmte Fossilfälschungen aus dem 18. Jahrhundert.
Wer so laienhaft und kinderzeichungsartig versucht, Fossilien zu fälschen, der hat an sich schon nen Orden für Dreistigkeit verdient.
Der Eintritt in das Bamberger Naturkundemuseum kostet günstige 3,50 Euro für Erwachsene, ermäßigt 2 Euro und für Menschen von 6 bis 18 Jahre 1,50 Euro. Geöffnet ist täglich von etwa 10 bis 16 Uhr außer montags. Anreisen tust Du am besten zu Fuß, Bamberg ist ja recht überschaubar und daher gut zu erlaufen.
Fazit Bamberger Naturkundemuseum
Das Naturkundemuseum in Bamberg ist ein lohnenswertes Ausflugsziel, und das nicht nur bei Schlechtwetter. Es liegt zentral in der Innenstadt, der Eintritt ist günstig und Du kannst hier gut und gerne zwei bis drei Stunden verbringen. Man lernt ne Menge, was es alles für Tierchen auf Gottes grüner Erde gibt und zack, plötzlich ist ein Naturkundemuseum gar nicht mehr so langweilig 🙂