Inklusion ist ein gerne gesehenes Schlagwort, aber was es bedeutet und wo es im Touristen-Alltag eine Rolle spielt, bleibt meist unklar. Nicht so beim Ulmer Spatz: auf dem Donauschiff stehen Matrosen mit Einschränkung am Ruder.
Trockeninfo vorab: Das Inklusionsprojekt „Ulmer Spatz“ ist ein Projekt der ADIS gemeinnützige GmbH, einem Unternehmen der Lebenshilfe Donau-Iller e.V.; Ziel ist ein modernes barrierefreies Fahrschiff „auf See“ zu bringen, das von Menschen ohne und mit Beeinträchtigung bedient wird.
Nun ab aufs Wasser: Während der eingeschränkte (Scheißwort!) Dominik das Schiff fest im Griff hat und uns während der 60-minütigen Rundfahrt sicher über die Donau schippert…
…macht der nicht-eingeschränkte (noch schlimmeres Wort!) Manfred den Unterhalter und gibt in feinstem Ulmer Schwäbisch Geschichten und Anekdoten rund um Ulm und die Ulmer Hassliebe Neu-Ulm zum Besten. Sehr unterhaltsam.
Wie bei vielen anderen sozialen Projekten, ist auch der Ulmer Spatz nur dank viel Engagement und Spenden möglich. Nun kannst Du als Ulm-Besucher dich von diesem wirklich schönen Inklusionsprojekt selbst überzeugen und dich gemütlich auf der Donau treiben lassen.
3 Fragen an: Donauschifffahrt Ulmer Spatz
Manfred und Dominik vom Ulmer Spatz erzählen in nur 2 Minuten von ihrem Inklusionsprojekt, warum Du mit Ihnen ne Schiffstour auf der Donau machen solltest und von ihrem persönlichen Lieblingsort entlang der Strecke.
Ein paar Fakten für echte Schiffsfreu(n)de: Das Donauschiff Ulmer Spatz ist 1935 „geboren“, verfügt über rund 50 Plätze, ist 13 x 3 Meter groß und wiegt etwa 9 Tonnen. Süüüß der kleine Fratz, nicht wahr?!
Los geht es von der Anlegestelle beim Metzgerturm. Kannst Du eigentlich nicht verfehlen, liegt ziemlich zentral zur Innenstadt. Bei Niedrigwasser fährt der Ulmer Spatz nur ab der Anlegestelle in der Friedrichsau (Fußgängersteg nach Offenhausen).
Bei Normalwasser stechen die Matrosen und ihre Mitfahrer etwa alle 1,5 Stunden in See: 12.30 Uhr, 14 Uhr, 15.30 Uhr und 17 Uhr. Am Wochenende heißt es bereits um 11 Uhr „Volle Fahrt voraus!“…
…wobei „Volle Fahrt voraus!“ etwas übertrieben ist. Tatsächlich schipperst Du ziemlich gemütlich die Donau entlang. Hobby-Radfahrer und sogar einige Fußgänger überholen den Kahn während der Schiffstour.
Der Ausblick ist ziemlich beruhigend. Die Donau ist weitaus weniger breit als der Rhein und weniger hektisch. Außerdem gibt es kaum Gegenverkehr, außer ein paar Kanuten und anderen kleinen Ausflugsschiffen.
Während der Fahrt mit dem Ulmer Spatz geht es auch an der Friedrichsau vorbei. Sie ist das Naherholungsgebiet für Ulmer und Neu-Ulmer und Möchtegern-Ulmer 🙂
Die Preise für eine Fahrt mit dem sogenannten Kulturspatz sind fair: Erwachsene zahlen 9 Euro, Rentner 7,50 Euro, Ermäßigte (Schüler, Studenten etc.) 6 Euro und Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos mit. Außerdem unterstützt Du damit ein soziales Projekt = Gewissenserleichterung.
Fazit Donauschifffahrt Ulmer Spatz
Die Donauschifffahrt mit dem Ulmer Spatz ist für mich das erste (touristische) Inklusionsprojekt, das ich mitmache. Und ich finde es super. Die Idee, die Arbeit und die Umsetzung, die daran hängen, finde ich aller Ehren wert. Solltest Du unterstützen! Ist außerdem mal was, was man nicht alle Tage macht und eine sinnvolle Alternative zur klassischen Stadtführung. Einschränkung (das Wort wird mit der Zeit nicht besser) hin oder her!
Dieser Artikel ist unterstützt durch Lebenshilfe Donau-Iller e.V., die mir dieses Reiseziel kostenlos ermöglichen, aber ich kann Dich beruhigen: Das hier ist meine persönliche Meinung!
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