Mein erster Gedanke ist „Wow“, mein zweiter „Ich bin im falschen Museum“. Aber nein, ich bin wirklich im Museum für Kommunikation. Als ich vorab davon lese, erwarte ich ein kleines, spleeniges Museum mit abgedrehten Experimenten und keinen Palastprachtbau.
In der großen Eingangshalle, dem sogenannten Lichthof, findet das erste (und für mich persönlich tollste) Highlight statt: drei Roboter empfangen Dich, wollen mit dir kicken und kommunizieren. Nicht nur für Kids ein äußerst verlockendes Erlebnis, dit kannste mir glauben wa. 🙂
Kommunikationsgalerie
Während im Lichthof die Roboter ihr kommunikatives Unwesen treiben, kannst du oben auf der sogenannten Kommunikationsgalerie selbst Hand anlegen. Das finde ich super. Dort findest Du viele interaktive Stationen – vom Rauchzeichen über Rohrpost bis zum Dosentelefon.
Was ich originell finde, ist die Eintrittskarte im Museum für Kommunikation. Es gibt nämlich keine. Du bekommst an der Kasse einen Sticker, den Du dir gut sichtbar irgendwo hinklebst. Ob die blaue Farbe eine bestimmte Bedeutung hat und ob es auch bspw. rote Sticker (für VIPs oder so) gibt, ist nicht überliefert.
Klassik trifft KI
Sieht stylish aus, nicht wahr. Macht optisch auf jeden Fall was her. Harmonische Mischung zwischen klassischem Museumslook und modernen Elementen. „Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation“ klingt manchmal eben doch trockener als es in Wahrheit ist. Apropos Wahrheit…
Im Museum für Kommunikation findest Du heraus, welcher TV-Typ Du bist, vorausgesetzt Du weißt das nicht schon längst. Meine persönliche Eigenwahrnehmung stimmt ziemlich gut mit dem Ergebnis überein: Autonomer User, d. h ich bin „wählerisch, leichte Kost schmeckt Ihnen nicht“. Das wird der Chefredaktion von RTL II nicht gefallen. 🙂
Auch für Kinder
Gefallen tut mit allerdings das Szenario, wie Papa und Sohnemann versuchen, diese Station zu meistern. Papa sieht nur den Monitor, Sohnemann nur Papa. Und jetzt soll Papa die entsprechenden Anweisungen geben, dass Sohnemann in Bob-der-Baumeister-Manier die Würfel richtig stapelt. Hut ab vor Papa, so viel Geduld habe ich in der Regel nicht. 🙂
Ein „Laser“
Bei dieser Station benötigt man keine Geduld, hier ist Hau-drauf-Mentalität gefragt. Zwei Personen (eigentlich nur zwei) stehen sich auf den markierten Flächen gegenüber. Auf den Boden werden „Waffen“ projiziert, die man mittels Fuß-Wisch-Bewegung auf den Gegner „abfeuert“. Da macht schon das Zusehen Laune. Museum für Kommunikation rockt!
Preise
Die Eintrittspreise sind für ein Museum dieser Art super moderat: Erwachsene zahlen 4 Euro, Ermäßigte 2 Euro (Studierende, Azubis, etc.) und Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre haben freien Eintritt. Montags ist klassisch geschlossen, dienstags geht es etwas länger von 9 bis 20 Uhr, mittwoch bis freitags von 9 bis 17 Uhr und Samstag, Sonntag und an Feiertagen kommst Du von 10 bis 18 Uhr rein. Lauffaule bzw. Bahnfreunde fahren bis zur U-Bahnhaltestelle „Mohrenstraße“ (U2), so wie ich das mache 🙂
Fazit Museum für Kommunikation
Ein Besuch im Berliner Museum für Kommunikation lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn es etwas abseits der üblichen Touristenströme liegt. Oder vielleicht gerade deshalb. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist mehr als angemessen. Zwei bis drei Stunden kannst Du im Museum für Kommunikation locker verbringen. In einem Palastprachtbau bleibt man ja gerne etwas länger. 🙂
Dein Deutschland Reiseblog #1 Tipp: Falls du auf Mediales stehst, dann könnte dieses Museum in Berlin dir auch ziemlich gut taugen.
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