Nichts für Vampire! Dracula und Co. haben hier nicht viel zu lachen, denn wie es der Name verrät, hat das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen eine Menge Holz vor der Hütte – und auch darunter. Mehr als 20 Pfahlbauten tragen jährlich rund 300.000 Besucher auf ihren hölzernen Schultern. Damit zählt das Pfahlbaumuseum zu den größten Freilichtmuseen Europas.
Kleiner Tipp vorab: Wer vorhat, sich selbst (oder seinen Kindern) mit Stöcken und Brettern ein Baumhaus zu bauen und das Kunstwerk auf der familieneigenen Homepage als „Pfahlbauten“ zu präsentieren, sollte vorsichtig sein. Der Begriff ist nämlich beim Deutschen Patent- und Markenamt als Wortmarke eingetragen. Obacht also, so oder so ähnlich soll die Geschichte schon passiert sein.
Zurück zum Thema: Das Freilichtmuseum umfasst zwei Hauptgebäude, das Alte Museum (mit archäologischen Originalfunden) und das Neue Museum (mit Ausstellungs- und Forschungsräumen). Dem Museum ist ein wissenschaftliches Forschungsinstitut angeschlossen. Seit 2011 gehören die Überreste historischer Pfahlbausiedlungen zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind damit – im wahrsten Sinne des Wortes – die Bretter, die die Welt bedeuten.
Was mir hier besonders gut gefällt
Die Pfahlbauten sind an sich schon sehr beeindruckend, auch wenn Du nicht unbedingt auf Historisches stehst. Aber wie man einst auf die Idee kommt, solche Bauten zu errichten, ist schon interessant. Und weil Du vermutlich – so wie ich – nicht selbst darauf kommst, ist eine Führung eine super Gelegenheit, um kurzweilig an diese Infos zu kommen. Wenn Du allerdings keine Lust oder Zeit hast, dich einer Touri-Gruppe anzuschließen, dann sind die Pfahlbauten nicht weniger faszinierend.
Anreise zum Pfahlbaumuseum Unteruhldingen
Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen liegt unmittelbar am bzw. im Bodensee auf der Meersburger Seite. Vom Fähranleger in Meersburg aus sind es gerade einmal 4 bis 5 Kilometer, die sich mit dem Fahrrad locker bewältigen lassen.
Durch.Deutschland.Reisen-Tipp für alle, die früher schon gerne auf Stelzen waren:
Von Meersburg aus nicht die direkte Strecke per Rad oder zu Fuß nehmen, denn diese führt an der Straße entlang ohne wirklichen Blick auf den Bodensee. Besser auf die etwas höher gelegene Bergstraße ausweichen, ist kein wirklicher Umweg! Im Museum selbst solltest Du unbedingt eine Führung mitmachen – offene Führungen sind im Eintrittspreis (Erw. 9 Euro / Kinder 5,50 Euro) bereits enthalten! Ohne genauere Erklärungen ist eine Begegnung mit blanken Holzpfählen wenig beeindruckend, außer eben für Vampire.
Ich war da mal als Kind, in den 60ern des letzten Jahrhunderts. Mich hat es damals schon sehr beeindruckt. Vielleicht komme ich dieses Jahr nochmal hin, die Chancen stehen nicht schlecht.
Ja, mach das. Nach 50 Jahren lohnt sich der Besuch bestimmt. 🙂 LG, Jan