Landesmuseum = Gähn? Ich muss ja zugeben, dass Heimat- und Landesmuseen nicht unbedingt mein Ding sind, aber im Landesmuseum Trier ist es irgendwie anders: „Das ist ein Römer, Schatz!“
Meinen persönlichen Schatz habe ich zwar nicht mit dabei, aber dafür werde ich im Trierer Landesmuseum ein paar Schätze als vorerst-halbwegs würdigen Ersatz finden. Erster innerlicher Lacher: Kamm von damals alias Geist bei Pacman.
DFB-Pokal?
„…Wir holen den DFB-Pokal, und wir werden Deutscher Meister…schala-lala…“: Was auf dem Foto unten aussieht wie eine mehr oder weniger gute Kopie der Bundesliga-Meisterschale mit DFB-Pokal, ist in Wahrheit die „goldene Prunkpokalgarnitur“ des Domdekans von 1732.
Highlight der Ausstellung im Landesmuseum Trier ist allerdings ein anderes goldiges Ausstellungsstück, der berühmte Trierer Goldmünzenschatz. Er gilt als der weltweit größte Fund von Goldmünzen aus der römischen Kaiserzeit, wiegt etwa 20 Kilogramm und hat einen Wert von rund 3 Millionen Euro.
Weinschiff
Ein weiteres bekanntes und demnach perfekt in Szene gesetztes Exponat ist das sogenannte Neumagener Weinschiff. Es zeigt 2 Steuermänner, 6 Ruderer und 22 Ruder mit der Besonderheit, dass die Rudernden in Fahrtrichtung schauen. 1878 wird dieses Original gefunden: es stammt aus der Zeit um 220 n. Chr. und ist das Grabmal eines römischen Weinhändlers.
„Julius, komm jetzt endlich her!“ Meine erste Vermutung, dass die junge Frau mit einem imaginären Julius Caesar spricht, entpuppt sich als 7-jähriger Bengel, der sich irgendwo zwischen der römischen Sonder- und Dauerausstellung versteckt.
Werkzeuge
Im Landesmuseum Trier findest du ne Menge Steinwerkzeuge, Funde aus der Bronzezeit, beeindruckende Grabmonumente sowie feine Mosaike – auf einer Fläche von satten 6.000 qm. Was mich unerwarteterweise beeindruckt ist der Mosaiksaal im Trierer Landesmuseum.
Die beiden Mosaike gelten als die größten nördlich der Alpen: das Polydus-Mosaik zeigt den gleichnamigen Rennfahrer mit Siegestrophäe und seinem Leitpferd Compressore. Auf dem Monnus-Mosaik siehst du wichtige Astronomen, Künstler und (Halb-)Götter, die eingerahmt sind von den vier Jahreszeiten. Ist faszinierender, als es klingt. 🙂
Älteste Stadt Deutschlands?
Dass Trier die älteste Stadt Deutschlands ist, spiegelt sich auch im Landesmuseum wider. An Rom, den Römern und der Römerzeit kommst du nämlich nicht vorbei. Das offiziell „Rheinische Landesmuseum Trier“ ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen in Deutschland und zeigt dir Sammlungen von der Vorrömergeschichte über das Mittelalter bis zum Barock.
Die Eintrittspreise ins Landesmuseum Trier sind für die Größe des Museums in Ordnung. Erwachsene zahlen 8 Euro, Studenten/Auszubildende/Rentner 6 Euro und Kinder von 6 bis 18 Jahre 4 Euro. Audioguide ist inklusive, finde ich top. Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 17 Uhr außer montags.
Fazit Rheinisches Landesmuseum Trier
„Topp! Ein muß für jeden Trier Besucher und Römerfreund!“ lautet eine der Google-Bewertungen des Landesmuseums. Dem kann ich mich nur anschließen. Bei deinem Trier-Trip (klingt wie TTIP) solltest du auf jeden Fall etwa zwei Stunden für das Landesmuseum Trier einplanen. Solltest du dich allerdings so gar nicht für (römische) Geschichte interessieren, dann lass es lieber bleiben, deinen persönlichen Schatz findest du auch anderswo. 🙂
Dein Deutschland Reiseblog Tipp: Kombiniere deine Städtereise nach Trier mit noch mehr römerischen Hotspots und mach all das, was typisch für die älteste Stadt in Deutschland ist (hier geht es zu meinem Artikel, was du in Trier gesehen haben solltest).
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