Warum Schloss Moritzburg von offizieller Stelle immer noch als Geheimtipp verkauft wird, ist mir ein Rätsel. Spätestens seit der Nutzung als Kulisse für „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (1972) ist das Märchenschloss Kultstätte, Touristenmagnet und Top-Sehenswürdigkeit in einem.
Das Wort Märchenschloss trifft es auch wahrlich am besten. Schon von weitem wirken Schloss Moritzburg und sein umliegender See sehr, sehr idyllisch. Fast schon unecht und künstlich. Und dann noch die unglaublich feine Spiegelung des Schlosses im Wasser – wirklich traumhaft. Schloss Moritzburg liegt nur rund 20 Autominuten vom Dresdner Stadtzentrum entfernt, umgeben von einer faszinierenden Wasser- und Parklandschaft. Der Park liegt direkt hinter dem Schloss, und ich würde ihn am ehesten (obwohl es mich eine Floskel kostet) als Oase der Ruhe bezeichnen – bestens geeignet für einen locker-ruhig-romantischen Spaziergang um das Schloss herum. Obwohl Schloss Moritzburg selbst eher klein geraten ist, wirkt der Schlosspark in der Relation wesentlich größer. August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, lässt das Jagd- und Lustschloss auf den Mauern eines ehemaligen Renaissancebaus errichten. Heute immer noch zu bestaunen: kostbares Porzellan, Möbel und Gemälde aus dem 18. Jahrhundert. Highlight ist auf alle Fälle das sagenumwobene „Moritzburger Federzimmer“ mit dem Paradebett Augusts des Starken, das aus fast zwei Millionen farbiger Federn besteht. Märchenhaft eben 🙂
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
Leider wurde dieses Video entfernt, aber du findest sicherlich eins bei YouTube. 🙂
Preise Schloss Moritzburg
Das Gelände an sich und (bis zu einem gewissen Teil) der Schlosspark sind kostenlos zu bestaunen. Wenn Du allerdings ins Schloss gehen und Dir die Ausstellungen reinziehen möchtest, dann ist das schon etwas teurer: Für Barockausstellung und Federzimmer zahlen Erwachsene 7 Euro (ermäßigt 3,50 Euro, Familienkarte 14 Euro). Führungen kosten extra. Alles in allem finde ich das Preis-/Leistungsverhältnis nicht ganz optimal, aber klar, hier zahlst Du den „Märchen-Aufschlag“ halt mit obendrauf. Gibt aber in nächster Umgebung auch nicht wirklich viele Alternativen, weswegen Du dir keine Sorgen machen musst, ob der Eintritt nicht anderswo besser investiert ist 🙂
Führungen in Schloss Moritzburg
Natürlich gibt es auch auf Schloss Moritzburg, so wie bei jeder Sehenswürdigkeit dieser Art, Führungen mitzumachen: Im Sommer (April bis Oktober) finden diese etwa viermal am Tag statt und kosten jeweils nur 2 Euro zuzüglich zum regulären Eintritt. Als Dauer gibt die offizielle Internetseite von Schloss Moritzburg 1 Stunde an, wobei mir das Ganze wesentlich kürzer vorkommt. Die Führungen geben Dir einen guten Einblick in das gesamte Jagd- und Lustschloss. Im Mittelpunkt stehen die prunkvollen Festsäle sowie das Historische Porzellanquartier. Alternativ, und das finde ich hier besser: Besorg‘ Dir an dir Kasse einen Audioguide und entdecke Schloss Moritzburg ganz individuell. Den gibt es auf deutsch, englisch sowie tschechisch und kostet zusätzlich zum regulären Eintritt nur 2 Euro pro Nase (+ Kaution). Falls Du dich zu deiner ganz persönlichen Tour durch Schloss Moritzburg entscheidest, solltest Du mit ein wenig Gemütlichkeit rund 1,5 Stunden dafür einplanen.
Empfehle ich Schloss Moritzburg?
Also extra nur des Schlosses wegen nach Moritzburg fahren, musst Du nicht unbedingt. Aber wenn Du ohnehin Urlaub in Dresden oder in der weiteren Umgebung machst, dann kommst Du um einen Besuch von Schloss Moritzburg nicht herum. Für Aschenbrödel-Fans ist es sowieso ein absolutes Muss, ohne hier den Vergleich mit Mekka zu ziehen. Alles in allem ein klares: Kann, aber muss nicht! Es sei denn, Dein Alltag gibt wieder mal so wenig her, dass Du das Abdriften in eine traumhafte Märchenwelt benötigst 🙂
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