Wenn auf irgendeinem Fernsehsender zufällig eine Dokumentation über die bekanntesten und beliebtesten Schlösser in Deutschland läuft, dann ist Schloss Pillnitz mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit dabei.
Dieses Kleinod vor den Toren Dresdens liegt idyllisch am Ufer der Elbe im Stadtteil Pillnitz. Das Hauptgebäude besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen: dem Wasserpalais, dem Bergpalais sowie dem Neuen Palais. Lustgarten und Schlosspark liegen zwischen den einzelnen Schlossteilen und drumherum. Das Wasserpalais (also das Gebäude mit der großen Freitreppe) beherbergt das Kunstgewerbemuseum Dresden / Museum für Kunsthandwerk, das es sich mit dem Bergpalais teilt. Dort sind zusätzlich das im Kaiserflügel gelegene „Weinlig-Zimmer“ sowie der kurfürstlich-königliche Speisesaal zu bestaunen. Im Neuen Palais befindet sich das Schlossmuseum Pillnitz, welches Kuppelsaal, Katholische Kapelle und Königliche Hofküche präsentiert. Darüberhinaus veranschaulicht es die Geschichte von Schloss und Park Pillnitz sowie das Leben am Hofe.
Schlosspark
Highlight im Schlosspark Pillnitz ist zweifelsohne die sogenannte Pillnitzer Kamelie: eine über 230 Jahre alte und rund 9 Meter hohe botanische Sehenswürdigkeit, die als eine der ältesten japanischen Kamelien in Europa gilt. Ingesamt gibt es auf einer Fläche von etwa 30 Hektar (ca. 60 Fußballfelder) Pflanzen aus aller Welt über sechs zusammenhängende Gärten. Neben den botanischen Schmuckstücken sind Orangerie, Pavillon im Englischen Garten und die Tritonengondel sehenswert.
Palmenhaus Schloss Pillnitz
Das beeindruckene Gewächshaus besteht aus drei Bereichen: Im Südflügel findest Du den Themenbereich Südafrika mit sogenannten „Kap-Pflanzen“, im Nordflügel Vegetation aus Australien und in der Mittelhalle die „klassischen“ Palmen mit mehreren Metern Größe. Ingesamt ist der gläserne Komplex etwa 100 Meter lang und sorgt für rund 700 Quadratmeter Fläche. Im Nebenraum des Palmenhauses gibt kleinere Ausstellungen zu Themen rund um die Pillnitzer Botanik.
Eintrittspreise Schloss Pillnitz
Wie so viele andere Schlösser, Schlossparks und Schlossgärten, haben auch die Pillnitzer eine – nennen wir es mal – finanzielle Unausgeglichenheit, ihr Gelände wertvoll zu erhalten. Daher ist seit April 2012 ein kleiner Obulus zu entrichten: Erwachsene zahlen in der Sommersaison 2 Euro für ein Tagesticket (ermäßigt 1 Euro, Kinder bis 16 J. frei), das „Museumsticket“ macht 8 Euro für Erwachsene (ermäßigt 6 Euro, Kinder bis 16 J. frei). Im Winter ist der Schlosspark kostenlos zu besichtigen, nur das Palmenhaus kostet 2 Euro für einen Erwachsenen (ermäßigt 1 Euro, Kinder bis 16 J. frei). Geöffnet ist das ganze Jahr über von 6 Uhr morgens bis Einbruch der Dunkelheit.
Empfehle ich Schloss Pillnitz?
Jein. Im Grunde gilt hier eher das Motto „Der Weg ist das Ziel“. Von der Dresdner Innenstadt aus sind es etwas 10 bis 12 Kilometer zu Fuß (je nach Tempo ca. 2 bis 3 Stunden), damit ist Schloss Pillnitz super geeignet für einen Tageswandertrip. Alternativ mit dem Fahhrad, die Schönheit des Elbufers muss ich an dieser Stelle bestimmt nicht extra erwähnen. Mein kulinarischer Tipp: das Fährhaus direkt am Ufer gegenüber Schloss Pillnitz, wo auch die Fähre übersetzt. Apropos Fähre: Falls Du dir den (unnötigen) Weg bis zur nächsten Brücke sparen willst (so wie ich), nutzt Du am besten die Personen-/Autofähre Kleinzschachwitz. Kostet auch nur nen Freundschafts-Groschen. Wie gesagt, der Weg ist das Ziel 🙂