Mit seiner Lage auf den bekannten Weinbergterrassen und der prunkvollen Innenausstattung zählt Schloss Sanssouci in Potsdam zu DEN Architekturjuwelen in Deutschland. Aber zählt es auch (zurecht?) zu den top Sehenswürdigkeiten?
Das Wetter kannst du dir bekanntlich nicht aussuchen. Erst bei Sonnenschein entfaltet der weitläufige Schlosspark mit einer Größe von 300 Hektar seine wahre Pracht. Ein Hoch auf systemrelevante Jobs: Rund 60 Gärtner kümmern sich um einen der schönsten Landschaftsgärten Europas.
Schöne Blumenbeete wechseln sich mit spritzigen Wasserspielen ab, dazwischen befinden sich Attraktionen wie das Chinesische Teehaus und rund 4.000 Skulpturen. Bei einer Gartenführung erfährst du spannende Details über Botanik und Geschichte des Parks.
Meisterwerk des Rokoko
Schloss Sanssouci ist eng mit dem Leben Friedrichs des Großen verbunden. Nomen est Omen dürfte bei der Namensgebung gelten, denn hierhin zieht sich der Preußenkönig zurück, um „ohne Sorgen“ Zeit mit seinen Hunden zu verbringen. Der Entwurf für das prunkvolle Schloss stammt Überlieferungen zufolge von Friedrich selbst.
Nach Friedrichs Vorlage erbaut Archjtekt von Knobelsdorff die Sommerresidenz. Schon die Fassade ist ein Kunstwerk für sich: Du entdeckst zahlreiche Ornamente wie Ranken, Vögelchen und Früchte. Im Innenraum taucht immer wieder das Motiv der Rocaille auf, eine c-förmige Muschel.
Preise und Öffnungszeiten
- Öffnungszeiten: DI-SO von 10-17.30 Uhr
- Tickets: 14 Euro (Erw.), 10 Euro (Erm.)
- Barrierefrei: ja, Schloss und Mühle
- Anreise: ca. 30 Gehminuten ab Potsdam Hbf
- Parken: Parkplatz P2 am Voltaireweg
Besonders viele filigrane Stuckarbeiten findest du im Konzertzimmer. Nimm dir Zeit (die dir das Schlosspersonal nicht gibt), die sechs kunstvollen Gemälde zu betrachten. Sie zeigen Motive aus den Metamorphosen von Ovid. Die Gemächer im Stil des Rokoko entdeckst du am besten in deinem eigenen Tempo (das dir das Schlosspersonal „vorgibt“).
Neues Palais entdecken
Size does matter: Wenn du der Hauptallee in Richtung Westen folgst, erreichst du das prunkvolle Neue Palais von beeindruckender Größe. Hier sorgt das barocke Schlosstheater bereits im 18. Jahrhundert für Unterhaltung – Netflix 1.0 quasi. 🙂
Rund 60 der insgesamt 200 Räume stehen zur Besichtigung offen, darunter der mit Muscheln und Glasornamenten ausgekleidete Marmorsaal. Er erstreckt sich über zwei Etagen und ist vollgestopft mit Statuen berühmter Kaiser und Kurfürsten.
Historische Mühle
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gleich gegenüber von Schloss Sanssouci erzählt die Historische Mühle ein Stück Potsdamer Handwerksgeschichte. Die Ende des 19. Jahrhundert errichtete Mühle brennt im Zweiten Weltkrieg völlig nieder – und steht nun wieder.
In den 80ern wird sie in mühevoller Kleinarbeit rekonstruiert, seit 1993 dient sie als Museum. Im Erdgeschoss informiert dich eine Ausstellung über die lange Tradition der Mühlen im Berliner Umland. Über eine Wendeltreppe gelangst du in weitere Etagen, die sich mit der (Mahl-)Geschichte der Historischen Mühle befassen.
Bewertung Schloss Sanssouci Potsdam
Dein Ausflug ins Potsdamer Schloss Sanssouci bringt dich in eine Zwickmühle. Die Eintrittspreise für so eine nationale Sehenswürdigkeiten halte ich für recht sportlich. Ob du den Eintritt in das Schloss unbedingt brauchst, darüber lässt sich streiten. Schloss Sanssouci ist nämlich kleiner als es die Bilder im Internet zeigen und du es dir vermutlich vorstellst. Andererseits ist Sanssouci ein Klassiker, hinter den man gerne einen Haken macht. Und: Auch bei Regen lohnt sich ein Spaziergang durch die Gärten. So, you decide. 🙂
Dein Deutschland Reiseblog Tipp: Von Potsdam aus sind es rund 25 Bahnminuten nach Berlin. Schloss Sanssouci ist daher auch für Berliner geeignet, die für einen (Nachmit-)Tag dem Hauptstadtmief entfliehen. Wer lieber in der City bleibt: Hier gibt’s weitere Potsdamer Sehenswürdigkeiten.