Tiefer Stollen ist ein Besucherbergwerk in Aalen: Ist kurzweilig, ist interessant, ist preiswert. Was will man mehr? Und dass Du bei Deinem Besuch nichts falsch machst, findest Du hier die wichtigsten Tipps.
„Glück auf“ rufen alle Fahrgäste gemeinsam im Chor und beschwören damit die sichere Ein- und vor allem wieder Ausfahrt aus dem Berg. Mit gefühlt-lahmen 5 Stundenkilometern klappern wir Richtung Mundloch (was das ist, findest Du in meinem Bericht über Lautenthals Glück). Sobald wir aber im Berg drin sind, gibt der „Bergbahnfahrer“ ordentlich Gas.
Einfahren, bitte
Nach mehreren Minuten und 400 Metern kommen wir am Bahnhof unter Tage an und befinden uns gleich an den Stellen im Stollen, wo früher tatsächlich Eisenerz abgebaut wird. Im Inneren eröffnet sich einem eine ganz eigene, uralte und geheimnisvolle Welt.
Tiefer Stollen ist kalt, saukalt um genau zu sein, aber die Luft ist frisch und klar. Ein echtes Wohlgefühl. Mal richtig ein- und ausatmen macht im Abgasalltagsdreckstaub meist wenig Spaß. Hier schon. Die schicken, orangenen Batman-Umhänge sind hier unten übrigens genauso Pflicht wie ein Helm. Sie sorgen dafür, dass Dein schickes, weißes Designer-Leinenhemd während der Bähnle-Fahrt sauber bleibt.
Bergwerk-Rundgang
Insgesamt solltest Du gut zu Fuß sein, immerhin zieht sich der geführte Rundgang durch die interessanten Stollen, Schächte und Gänge auf satte 800 Meter. Heißt ja nicht umsonst Tiefer Stollen. Klingt zwar im ersten Moment nicht viel, ist aber untertage ein Haufen Holz. Besser gesagt, ne Menge Kiesel und Wasser. Da bleibt kein Fuß trocken, daher lässt Du deine Ballerinas besser daheim im Schrank.
Eintrittspreise Tiefer Stollen (ALT)
Die Eintrittspreise für den Tiefen Stollen sind absolut angemessen: Erwachsene zahlen 7 Euro, Kinder (4 bis 16 Jahre) zahlen 5 Euro, Ermäßigte (Schüler, Studenten, Zivis, Senioren ab 65 Jahre etc.) 6,50 Euro und ne Familienkarte (2 Erwachsene, bis zu 3 eigene Kinder) gibt es für 21 Euro. Führung inklusive.
Ab 9 Uhr morgens beginnt die erste Führung, die dann etwas alle halbe Stunde stattfindet. Mittags gibt es eine kurze Führungspause, daher solltest Du Tiefer Stollen nicht unbedingt um die Mittagszeit herum besuchen. Um 16 Uhr findet die letzte Führung und damit die letzte Einfahrt des Tages statt.
Raus geht’s
Bei der Ausfahrt ist es fast wie bei der Rückkehr aus dem Urlaub: Heim (bzw. raus) geht immer schneller, daher drückt der „Bergbahnfahrer“ noch mehr auf die Tube, den Feierabend vermutlich schon vor Augen. Es rumpelt, es scheppert, das Bild ist unscharf.
Empfehlung?
Tiefer Stollen ist absolut genial und ein echtes Muss. Die rund 90 Minuten sind kurzweilig und erlebnisreich. Drei Dinge bleiben mir im Gedächtnis. Die vielen, langen Wege (teils an den Gleisen entlang), der Moment, in dem die „Grubenführerin“ mittels einer kleinen Öllampe zeigt, unter welchen Lichtverhältnissen die Arbeiter damals schuften und der Moment, in dem sie das Licht komplett ausmacht. Völlige Dunkelheit. Völlige Stille. Uff. Muss man mögen, wird man mögen 🙂
Dieser Artikel ist unterstützt durch Aalen Tourismus, die mir dieses Reiseziel kostenlos ermöglichen. Falls Du deshalb einen Verlust an Glaubwürdigkeit befürchtest, dann kann ich Dich beruhigen: Dieser Artikel stellt meine persönliche Meinung dar!
Ich musste erst einmal googlen wo Allen liegt 😉
Aber es scheint, ein Ausflug lohnt sich in den Süden Deutschlands!
Ja, Du hast vollkommen recht. Der Süden ist auf alle Fälle immer ne Reise wert 😀