Mit Weihnachtsmärkten stehe ich manchmal auf Kriegsfuß. Einerseits sind da feine Gerüche und tolle Leckereien, andererseits Kälte und Menschenmassen. Ob und warum sich der Darmstädter Weihnachtsmarkt für dich lohnt.
Öffnungszeiten 2023
- MO 20.11. bis SA 23.12.2023
- montags bis donnerstags 11 bis 21 Uhr
- freitags und samstags 11 bis 22 Uhr
- sonntags 12 bis 21 Uhr
- Programm Special: „Feuer und Eis“ am FR 24.11.
„Der Weihnachtsmarkt ist das ‚Wacken‘ der Büro-Angestellten. Hier triffst du dich nach der Arbeit“, so Michael Hausmann, Zweiter Vorsitzender des Schaustellerverbandes. Er und seine stadtbekannte Familie betreuen ingesamt sechs Stände auf dem Weihnachtsmarkt in Darmstadt.
„Ich selbst bin seit 1993 beim Darmstädter Weihnachtsmarkt dabei. Vorher habe ich bei meinen Eltern mitgeholfen“, so Michael zu seinem Einstieg ins Budenbusiness. „Heutzutage ist das Geschäft intensiver geworden. Die Leute möchten abends länger bleiben. Bis ich im Bett liege, kann es locker 2 Uhr werden.“ Absoluter Renner in Michaels Hütte ist Currywurst mit Pommes.
Glühwein gehört zum Weihnachtsmarkt wie Senf zur Bratwurst, logo. Die Gläser, in denen du auch bei Michael den Glühwein ausgeschenkt bekommst, wechseln jedes Jahr die Motive. Sie zeigen meist ein bekanntes Gebäude aus Darmstadt: 2017 schafft es die Stadtkirche aufs Glas.
Salm Weihnachtsstadl
Wenn dir und deiner Truppe Michaels Hütte zu klein ist, dann findest du im „Weihnachtsstadl beim Salm“ mehr Platz. Rund 150 Personen passen rein. Bei Kerzenschein, Kaminfeuer und Tannenduft gibt’s heimeliges Skihütte-Feeling. Falls du hinmöchtest, orientiere dich am Weissen Turm: Zu seinen Füßen befindet sich die Darmstädter (S)Almhütte.
Interessant ist das Statement von Hüttenchef Salm, in dem die Schausteller den Sittenverfall beklagen: „Ein gesamtgesellschaftliches Problem (…) durch alle Altersklassen“. Von Vandalismus an der Pyramide, Wildpinkelei und Diebstahl ist darin die Rede. Selbst Einrichtung wie Bilder und Deko schrauben die Salms vor der Eröffnung fest. So bleibt alles da, wo es hingehört. Was jedes Jahr IMMER dort ist, wo es hingehört, ist der Langos-Stand.
Klassiker: Langos
Auch die Darmstädter Partnerstädte wie Gyönk in Ungarn sind auf dem Weihnachtsmarkt aktiv. Obwohl ich Langos (sprich Langosch) nicht unbedingt in die Kategorie „Weihnachtsgebäck“ einordne, ist der ungarische Fettfladen ein Muss.
Einheimischen zufolge, wird die Schlange vor der Holzbude gerne mal seeehr lang. Sobald du endlich dran bist, dauert es keine fünf Minuten bis zum kulinarischen Glück. Lecker-Langos gibt’s ab etwa 6 Euro, unter anderem mit Käse und/oder Speck.
Süßer Absch(l)uss
Nach dem Essen brauche ich immer (!) was Süßes. Da es erfahrungsgemäß vielen Leuten so geht (dir auch?), empfehle ich einen Zwischenstop am Crepe-Stand. Immer der Nase nach! 🙂 An diesem hier gibt es gesunde Vollkorn Crepes mit gesundem Nutella – auf einer Waffel statt einem Papptellerchen. Super!
Weihnachtsverkehr
Dass auf einem Weihnachtsmarkt sehr viel los ist und du eher damit beschäftigt bist, dich durch die Menge zu schieben statt die Atmosphäre zu genießen, ist eben oft so. Was mir auf dem Darmstädter Weihnachtsmarkt nicht so gut gefällt, ist die „Trennung“ durch den Marktplatz (so heißt auch die Straße!). So musst du neben der Menschenmasse auch darauf achten, dass dich die Straßenbahn nicht über den Haufen fährt.
Apropos Verkehr, ich verstehe bis heute nicht, warum Leute mit dem Auto zum Darmstädter Weihnachtsmarkt kommen. Parken ist eine Katastrophe und selbst wenn du die Adresse eines „geheimen“ Parkhauses hast, findest du dort ziemlich sicher keinen Parkplatz. Dann lieber doch die (Bimmel-)Bahn nehmen…
Tschuh-tschuuuh!
Das klassische Fahrgeschäft darf natürlich auch nicht fehlen: Auf dem Weihnachtsmarkt in Darmstadt ist das die Bimmelbahn. So gut wieder jede/r Darmstädter/in sitzt hier im Laufe seiner/ihrer Kindheit drauf. Als ich losstürme, um mir das Erlebnis zu gönnen, werde ich ausgebremst: „Erwachsenen ist das Mitfahren leider nicht gestattet“ Buuuh, Diskrimierung! 🙂
Bewertung Darmstädter Weihnachtsmarkt
„Klein, aber fein“ ist mein erstes Fazit, als ich halb-durchgefroren ins Hotel zurücklaufe. 2017 und 2018 ist das so, danach war eine Erweiterung auf den Friedensplatz geplant. Mal sehen, wie sich das 2023 auf Menschen und Stände auswirkt. Falls du zufällig im Winter eine Städtereise nach Darmstadt planst, dann ab auf den Weihnachtsmarkt – Currywurst, Crepes und Langos essen. 🙂 Mein Tipp: Die Weihnachtsmärkte in Reutlingen und in Ludwigsburg – sie sind etwas kleiner als der in Darmstadt.
Dein liebster Reiseblog für Deutschland ist bei diesem Reiseziel unterstützt von Darmstadt Tourismus, ist aber meine persönliche Meinung. Falls dir der „Hauptmarkt“ nicht gefällt, schau mal in Eberstadt oder Dieburg vorbei.
Zu den Preisen: Heute (18.Dezember 23) wurden dort für eine Portion Pommes mal eben 5 Euro aufgerufen. Sorry, geht’s noch?
Die Preise sind generell nichts für Feiglinge. Dass es teuer ist, wissen wir ja alle. Aber irgendwo ist auch mal Schluss. Fünf Euro für ein paar Pommes … in echtem Geld sind das zehn Mark.
Nein danke.
Moin Sbatto. Ja das Thema Essenspreise fand ich 2023 auf den Weihnachtsmärkten auch echt happig. Bei dem letzten und einzigen, auf dem dich war, lag ein Crepe mit Apfelmus bei 7,50 Euro. Habe ich dann auch darauf verzichten müssen. :-/ VG Jan
Den Weihnachtsmarkt in Darmstadt hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Die großen Klassiker habe ich schon besucht, dann ist in diesem Jahr vielleicht auch mal der in Darmstadt an der Reihe. An welchem Tag warst du denn da und wie voll war es da? Ich finde es immer anstrengend, wenn die Menschenmassen zu groß sind. Liebe Grüße Martin (URL entfernt / Jan)
Hi Martin. Wie bei jedem Weihnachtsmarkt solltes du bestenfalls das Wochenende meiden. Da ist natürlich immer am meisten los. Da die Darmstädter ihren Weihnachtsmarkt platztechnisch etwas entzerren wollten, kann es gut sein, dass sich das inzwischen besser „verläuft“. Sag mir gerne Bescheid, sobald du da warst und wie du es empfandest. LG Jan