„Sail away, dream your dream…“ Spätestens jetzt weiß jeder (Mann), worum es geht: das Becks Schiff. Wer träumt nicht davon, das werbung-gesteuerte Abenteuer selbst einmal nachzuerleben und auf dem Schiff zu übernachten. Ich träume nicht, ich tue es.
Um zu den Kajüten mit so passenden Namen wie „Sailingmaster“ zu kommen, musst Du – ganz wie es sich auf einem Schiff gehört – zunächst ein paar steile Treppenstufen hinab. Tipp: Rückwärts runter gehen, hoch aber vorwärts 🙂 Dafür unterschreibst Du sogar bei der Anreise, kein Scherz, also zumindest für die Treppen-rückwärts-runter-gehen-Sache.
Nichts für Klaustrophoben: Die meisten Hotels verwenden für Fotoaufnahmen ihrer Zimmer gerne eine Weitwinkel-Perspektive, um Dir glauben zu machen, dass die Zimmer groß und geräumig sind. Also probiere ich dasselbe mal mit den Kabinen auf dem Becks Schiff…
…was allerdings nicht viel bringt. Fischauge hin oder her, die Kajüten auf der Alex (Kurzform von Alexander von Humboldt II, offizieller Name des Schiffs) wirken und sind klein. Das Becks Schiff verfügt insgesamt über 11 Doppelkabinen (auch als Einzelkabine nutzbar) und über 5 Kabinen mit jeweils 4 Betten für Möchtegern-Matrosen. Flat-TV und kostenloses WLAN sind hochsee-untypisch beim bestem Empfang am Start.
Das Bad hingegen ist geräumiger, als ich es erwarte. Hier könnt Ihr euch zu zweit mehrfach gemeinsam im Kreis drehen, ohne erdrückt zu werden. Es sind überraschend viele Haken und Ablagen vorhanden, was ich persönlich äußerst praktisch finde. Ich breite mich gerne aus.
Ausbreiten tut sich das Becks Schiff allerdings weniger: Es liegt fest vertäut im Hafen und schwankt keinen Zentimeter. Dass ich zwischendurch phasenweise seekrank werde, liegt vermutlich an der Schräglage der Alex und weniger an der nicht vorhandenen, stürmischen See. Die berühmten, großen grünen Segel bekommst Du übrigens nicht zu Gesicht. Leider ist die Gefahr zu groß, dass der Wind die Segel aufbäumt und das Becks Schiff von der Leine reißt. Nachvollziehbar, aber trotzdem enttäuschend. Und wie kommt man(n) am besten mit Enttäuschungen zurecht? Allohoool!
Deshalb endet der Tag auf der Alexander von Humboldt II mit einem Becks an Oberdeck. Das gesamte Deck ist Bar und Restaurant zugleich und lockt nicht nur Übernachtungsgäste, sondern auch andere Becks-Fans an Bord. Übermäßigen Konsum kann ich nicht beobachten, deshalb auch niemanden, der über die Reeling k***t.
Das Becks Schiff sorgt für süffige Preise, die runterlaufen wie ein kühles Bierchen an einem heißen Sommertag: Die Doppelzimmer kosten durchschnittlich 85 Euro pro Kabine pro Nacht inklusive Frühstück, als Einzelzimmer 63 Euro pro Kabine pro Nacht. Echtes Matrosen-Feeling in der Viererkabine gibt es für 42 Euro pro Bett (!). Finde ich ok.
Das Frühstück gibt es standesgemäß in der Kombüse (ach nee halt, das is ja die Küche auf nem Schiff, also halt im Mannschaftsraum oder wie man das nennt). Es hat schon einen gewissen Style, mit nem Bullauge im Blickfeld zu frühstücken. Um das Matrosen-Feeling noch weiter zu stärken, ist das Frühstücksbuffet ganz im Stile einer Jugendherberge angerichtet: praktisch.
Fazit Das Becks Schiff – Die „Alex“
Das Becks Schiff ist ohne Zweifel ein legendärer Mythos, der für raue Männlichkeit und endlose Abenteuerlust steht. Bei einer Übernachtung auf der Alex geht Dir allerdings jegliche Männlichkeit ab. Abenteuerlich ist es nämlich nicht so wirklich, aber dank Bier an Bord kommt trotzdem ein gewisses Feeling auf. Ob in Bremen oder Bremerhaven, ne Nacht auf der Alexander von Humboldt II sollte man(n) unbedingt mal machen und nicht immer nur davon träumen 🙂 Frau darf aber auch 🙂
Dieser Artikel ist unterstützt durch die Bremer Touristik-Zentrale, die mir dieses Reiseziel kostenlos ermöglichen, aber ich kann Dich beruhigen: Das hier ist meine persönliche Meinung!