Stell dir vor, du hättest die Möglichkeit durch die Zeit zu reisen. Eine geniale Vorstellung, oder? Das Deutsche Technikmuseum in Berlin macht’s möglich. Na gut, eine Zeitmaschine gibt es hier nicht, aber dafür das.
Diese – räumlich verdammt große – Sehenswürdigkeit in Berlin zeigt dir jede Menge Technik aus früheren Tagen, die dich in die Vergangenheit versetzt. Vier Ausstellungsbereiche, dir mir besonders gefallen, möchte ich dir zeigen.
Messenger 1.0
Ziemlich am Anfang deines Rundwegs funkt die Welt der Nachrichtentechnik. Ob Telegrafie, Telefonie, TV und Rundfunk – hier erfährst du alles über Nachrichtentechniken von gestern und heute. Für die Jüngeren: Ist sowas wie TikTok, Snapchat, WhatsApp und Instagram – nur ein paar Jahrzehnte vorher. 🙂
Die Sonderausstellung „Elektropolis Berlin“ zeigt dir den Einfluss der Nachrichtentechnik auf die Berliner Elektroindustrie. Besonders anschaulich ist der rasante Wandel durch einen Zeitstrahl und eine Berlin-Karte dargestellt. Auch spannend: Medienstationen mit Ton- und Bilddokumenten.
Nächster Halt: Eisenbahn-Paradies
Nicht nur einsame Nerds oder Modellbau-Freaks interessieren sich für das Thema Eisenbahn. Falls du auch dazu gehörst, dann kommst du im Deutschen Technikmuseum voll auf deine visuellen Kosten. Die Ausstellung „Züge, Loks und Leute“ liefert dir eindrucksvolle Fahrzeuge zum Anfassen.
Herzstück in den heiligen (Bahn-)Hallen bilden die mehr als 40 originalen Schienenfahrzeuge. Historische Modelle von Wagen und Loks im Maßstab 1:5 sowie eine klassische Modelleisenbahnstrecke dürfen natürlich nicht fehlen. Ein echtes Highlight ist eine verölte, ausgeschlachtete Dampflokomotive der Baureihe P 8 aus dem Jahr 1919, die in Lokschuppen I steht.
3, 2, 1, lächeln bitte
In der „Faszination des Augenblicks“ nimmt dich das Museum mit auf eine spannende Reise durch 200 Jahre Fototechnik. Von Heliografie bis 3D-Fototechnik ist alles dabei, was das Fotofan-Herz begehrt. Ich persönlich mag vor allem den Aufbau und das Design alter Kameras wie Pentax oder Polaroid.
An den Wänden hängen viele Bilder und Infos zur fotografischen Praxis. Erlebe ein breites Spektrum von privaten Porträts über Werbefotografie bis hin zu Kriegs- und Spionagefotografie. Mein visueller Höhepunkt ist die sogenannte „Reisekamera um 1900“. Inkompakt, massiv, unhandlich. 🙂
40 Flugzeuge statt 99 Luftballons
Klaro, dass auch Luft- und Raumfahrt ihren festen Platz im Deutschen Technikmuseum hat. „Vom Ballon zur Luftbrücke“ präsentiert dir mit mehr als 40 Flugzeugen die Sternstunden sowie die dunklen Tage der deutschen Luftfahrt. Mein fliegender Favorit: die unverwüstliche Junkers Ju52 alias „Tante Ju“.
Die Dauerausstellung der Stiftung thematisiert die Forschung von Flugpionieren zu den Grundlagen des Fliegens sowie die Geschichte des Flugplatzes Johannisthal. Er ist eines der ersten Motorflugzentren in Deutschland. Sehenswert ist auch die historische Werkstatt, in der du kuriose Fluggeräte vorfindest. Up, up and away! 🙂
Preise, Öffnungszeiten, Infos
- Eintrittspreise: 8 Euro (Erw.), 4 Euro (erm.)
- Welcome Card: 37,5% Ermäßigung auf Tickets
- Öffnungszeiten: DI-FR 9-17.30 Uhr, WE 10-18 Uhr
- Anfahrt: U-Bahn Gleisdreieck (U1, U2, U3)
- Fußweg: 5 min ab U-Bahn-Haltestelle
- Adresse/Parken: Trebbiner Str. 9, 10963 Berlin
- Schließfächer: sehr groß und kostenlos 🙂
- Restaurant und Museumsshop: vorhanden 🙂
Bewertung Deutsches Technikmuseum Berlin
Wenn du – zumindest ein wenig – Interesse an großen technischen Gegenständen hast, dann ist das Deutsche Technikmuseum in Berlin dein Ausflugsziel to be. Aufgrund der beeindruckenden Größe solltest du etwa drei Stunden Besuchszeit einplanen. Der Eintritt ist fair, und auch für Kinder ist der Rundgang gut zu meistern. Seit Frühjahr 2020 läuft das Museum eine Testphase mit digitalen Zeitzeugen, was ich mir beim nächsten Mal gönne. Oder ich mache eine Zeitreise und erlebe es quasi gleich schon morgen, heute äh gestern. 🙂
Mein Tipp: Zu den top Sehenswürdigkeiten in Berlin gehört auch die sogenannte „Topographie des Terrors“. Das Nazi-Mauer-Dokumentationszentrum ist nur rund 15 min zu Fuß entfernt. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in Berlin ist das Deutsche Spionagemuseum am Leipziger Platz. Nach rund 20 Gehminuten tauchst du in eine geheimnisvolle Welt ein.
Fragen zum Technikmuseum Berlin
Für deinen Besuch im Technikmuseum Berlin benötigst du rund drei Stunden. Falls du etwas mehr Zeit hast, dann plane einen halben Tag ein.
Das Technikmuseum Berlin ist dienstags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet. Samstags, sonntags und an Feiertagen ist von 10 bis 18 Uhr offen. Montags ist das Museum geschlossen.
Erwachsene zahlen im Technikmuseum Berlin acht Euro pro Ticket, der ermäßigte Eintritt (SchülerInnen, Studierende und Schwerbehinderte) liegt bei vier Euro.
Bei deinem Besuch kannst du direkt am Technikmuseum Berlin parken, falls du einen freien Parkplatz in der Trebbiner Straße findest.
Ja. Auf alle Tickets erhälst du eine Ersparnis von 37,5 Prozent. Der Eintritt kostet dann fünf Euro für Erwachsene (statt acht Euro), zwei Euro für Kinder (statt vier Euro).
Ja. Es gibt im Technikmuseum Berlin einen Museumsshop direkt am Eingang.
Ins Technikmuseum Berlin kommst du am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Nutze die U-Bahn U1, U2 oder U3 zur Haltestelle Gleisdreieck oder die U-Bahn U3, U3 oder U7 bis zur Haltestelle Möckernbrücke.