Pssst, keinen Mucks. Ich nähere mich dem Berliner Spionagemuseum auf Zehenspitzen. Handy ist ausgeschaltet. Keiner kann mich orten. Ich pirsche mich an den Hintereingang heran. Die Tür öffnet sich.
Alarm! Es schrillt und pfeift, ich bin enttarnt! Ich versuche, eine letzte Nachricht an meine Agenten zu schicken. An der (De-)Codierungsstation gebe ich den Notfallcode ein, verschlüssele ihn und hoffe, dass die Kommandozentrale ihn entschlüsselt. Fail. Ich bin verloren. Game Over!
Enigma
Puh, alles nur ein Spiel. Ruhe kehrt ein. Vor allem der Teil „Verschlüsselung“ gefällt mir ziemlich gut. Kryptex aus dem Film „The Da Vinci Code“, die Enigma aus „Enigma“ und die Touring Bomb aus „A Beautiful Mind“ sind geniale Codierungswerkzeuge aus analoger Zeit. Dank digitalem Neuland funktioniert Spionage heute eher auf 10101100-Ebene.
Video: Spionage in 360 Grad
Im 360-Grad-Video bekommst du einen kurzen Einblick über den Look im Spionagemuseum. Der Trabi ist nicht im Eintrittspreis enthalten. 🙂 Spätestens im Bereich mit den geheimen Waffen und Spionage-Tools fühle ich mich wie 007 persönlich – trotz ohne Anzug und Bond Girl.
Das Deutsche Spionagemuseum in Berlin ist inzwischen eine der weltweit wichtigsten Sammlung rund um das Thema Spionage, aber bitte erzähle es keinem. Top Secret! Im Fundus befinden sich unter anderem Streichholzschachtelkameras, Mikrofilmcontainer und Chiffriermaschinen sowie abgefahrene Sachen wie Schnellgeber und „Bulgarischer Regenschirm“. Führungen finden am Wochenende um 14 und 18 Uhr statt.
Ein sogenannter „Laser“
Richtig gut ist der Laserparcours im Spionagemuseum. Wie eine Katze bewegst du dich geschmeidig durch grüne Laserstrahlen – bekannt aus Film und Fernsehen. Bloß nicht berühren, sonst löst du Alarm aus. Ich passe einen Moment nicht auf. Bäm, wieder erwischt. Schlechtester Spion ever! Du machst das besser und kannst anschließend Erfolg oder Niederlage mit deinen Buddys teilen.
Video: 3 Fragen an das Spionagemuseum
Robert ist Agent 0 im Deutschen Spionagemuseum. Er leitet die Aufklärungseinheit, ohne dass Kollegen bisher verschwunden sind. Zumindest weiß es keiner. Ob es auf der berühmten Glienicker Brücke regelmäßig zum Mitarbeiter-Austausch kommt, ist nicht überliefert.
Bewertung Deutsches Spionagemuseum Berlin
Schon nach wenigen Sekunden fühle ich mich wie in einer anderen Welt. Das Deutsche Spionagemuseum in Berlin liefert spannende Einblicke in einen Kosmos, den ich nur aus dem Kino kenne. Die Öffnungszeiten (täglich von 10 bis 20 Uhr) und Tickets (Erwachsene 12 Euro, Kinder 8 Euro) sind teurer als zu Zeiten des Kalten Kriegs, aber gehen klar. Parken geht am Potsdamer Platz und am Sony Center. Falls du deinen Besuch planst, spar dir Zehenspitzen, Handy-Abschaltung und Hintertür. Das Spionagemuseum weiß nämlich, dass du kommst, noch bevor du es weißt. 🙂
Dein Deutschland Reiseblog #1 Tipp: Ähnlich viele Geheimnisse birgt auch der ehemalige Berliner Flughafen Tempelhof. Eine Führung hinter die Kulissen versorgt dich mit top Fotomotiven. Falls du mehr auf die Geheimnisse der Natur stehst, bist du im Naturkundemuseum Berlin sehr gut aufgehoben. Deinen Besuch legst du bestenfalls nicht aufs Wochenende. Nicht nur für Nerds und Freaks ist das Berliner Computerspielemuseum, denn das sind die Spieleklassiker.
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