Willingen ist für viele als sauerländisches Malle bekannt: Partytouristen fallen 365 Tage im Jahr in die nordhessische Stadt ein. Ein Ort, an dem es (meistens) etwas beschaulicher zugeht, ist der Ettelsberg.
Wie lautet der Spruch damals in der Haarspray-Werbung: „Zwischenstopp, es ist windig, das Haar sitzt perfekt. Drei Wetter Taft.“ Hätte ich da mal drauf gehört, dann müsste ich dich nicht mit einer Ettelsberger Sturmfrisur beglücken. 🙂 Dafür findest du jetzt heraus, ob sich ein Ausflug „in die Berge“ für dich lohnt. Vorwarnung: Du siehst mehr Turm als Berg.
Bist du gut zu Fuß?
Wer hoch hinaus möchte, muss in der Regel auch was dafür tun. Für Wanderfreude führt quasi ein einziger Hauptweg nach oben: serpentinenartig schlängelst du dich „Am Tiasbusch“ auf wenigen hundert Metern zur Spitze. Es gibt eine Art Mittelstation, ein Wanderparkplatz, von dem aus sich die Strecke ungefähr halbiert. Ich ziehe komplett durch. Läuft.
Willingens Wahrzeichen
Der Hochheideturm ist zweifelsohne das Willinger Wahrzeichen. Mit seiner Höhe von rund 60 Metern siehst du ihn – auf deinem Weg nach oben – von fast überall aus. Eine Besonderheit ist die Kletteranlage: Sie ist eine der höchsten künstlichen Kletterwände Europas. Genial für uns Schwaben: Der Eintritt in den Hochheideturm ist kostenlos, du zahlst also nur für die Seilbahn (Preise siehe unten).
241 Stufen zum Glück
Es gibt zwar einen Aufzug zur Aussichtsterrasse, aber ich wähle die Treppe. Das geschlossene Treppenhaus liefert mehr Sicherheit als die Holzstufen eines klassischen Aussichtsturms, durch die man nach unten schauen kann. Höhe? Uaaah, nein danke! Gibt übrigens Fenster, du bekommst also was von der Außenwelt mit. 🙂
Oben.Ganz.Weit.Weg.
Falls du es nicht so mit hoher Höhe hast: Die Aussichtsplattform ist wind- und wetterfest angelegt, der Gang ist breit und ein Außengeländer sorgt auch optisch für Sicherheit. Oben wirst du mit einem richtig guten 360-Grad-Rundumblick auf das sogenannte Willinger Upland belohnt. Hochgehen ist Pflicht!
Wintersee
Auch wenn der See am Fuße des Hochheideturms idyllisch und schön angelegt ist, hat er eigentlich „nur“ einen praktischen Nutzen. Er dient im Winter als Wasserlieferant für zig Schneekanonen, so dass die feinen Wintersportler immer genug Schnee auf der Piste haben.
Seilbahn gondeln
Runter kommt man ja bekanntlich immer, nur muss man ja irgendwie vorher hoch. Mit der Seilbahn geht es am schnellsten: In etwa acht Minuten überwindest du rund 250 Höhenmeter. Die Berg- und Talfahrt mit der Ettelsberg-Seilbahn kostet rund 10 Euro/Erwachsener. Als Freund des gepflegten Fußmarschs wähle ich den gondelfreien Weg zum Gipfel. Gut okay, an der Zugspitze eher nicht, aber hier geht’s. 🙂
Alphornmesse
Einmal im Jahr findet auf dem Gipfel des Ettelbergs die sogenannte Alphornmesse statt. „Eher was für ältere Semester“, werde ich vorgewarnt. Egal, ich bin ja schon da. Rund 6.000 Alphornfans pilgern am letzten Sonntag im August zur Willinger Alphornmesse und lauschen rund 250 Alphornmusikern. Danach gönnt man sich in Siggis Hütte DEN Snack-Klassiker schlechthin: eine Maß voll Linsensuppe mit Würstchen drin. Guten Appetit!
Bewertung Ettelsberg Willingen
Der Ettelsberg ist ein schönes und vermutlich ziemlich klassisches Sonntags-Ausflugsziel für die ganze Familie. Falls du gemütlich hochwanderst, einkehrst und wieder runterwanderst, dann kommst du locker auf einen Tagesausflug. Wenn du es so machst wie ich, bist du in rund zwei Stunden unten: Fußweg hochspurten, rauf auf den Turm, Fotos machen, den Berg runterstürzen. Hetzen muss aber nicht sein. (Message!) Unten angekommen steht immer noch das Willinger Partyvolk, dem der Ettelsberg wohl zu alkoholfrei ist. 🙂 Noch mehr tolle Ausflugsziele im Sauerland habe ich dir hier und hier zusammengestellt.
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