Das weltweit größte Panorama seiner Art siehst du im Gasometer Pforzheim. Eigentlich hätte ich es eher in Berlin oder Leipzig erwartet. Im Blogartikel findest du alle Infos zum 360-Grad-Spektakel.
Du hast keine Zeit oder keine Lust, den ganzen Artikel zu lesen? Dann schau dir mein einminütiges 360-Grad-Video und/oder das Fazit ganz unten an. So bekommst du einen ersten tipptopp Eindruck, ob dir das Gasometer Pforzheim taugt. Falls du ein paar Minuten mehr Zeit hast, dann versorge ich dich mit jetzt Infos über die Ausstellung „Rom 312“ und warum es eine unrömische Bierflasche in das Panorama geschafft hat.
Video: 360 Grad im Gasometer Pforzheim
Im 360-Grad-Video inklusive Originalsound erlebst du in nur 60 Sekunden, welches tolle Panorama dich im Gasometer Pforzheim erwartet. Info: Du nutzt entweder das Steuerkreuz links oben zum Umschauen oder ziehst mit der Maus frei durch das Video.
Führung oder nicht?
Führungen sind ja nicht unbedingt jedermanns Sache und müssen meist auch nicht sein. Im Gasometer Pforzheim empfehle ich dir, eine mitzumachen. Zwar vergesse ich geschichtliche Zusammenhänge gerne recht schnell, aber die Guides teasern das Panorama-Erlebnis ziemlich gut an. Nach vielen Facts über den ehemaligen Gaskessel kann ich es kaum erwarten, bis es in den Hauptraum mit der imposanten Kulisse geht. Ein wenig muss ich mich allerdings noch gedulden.
Konstantin
Auch wenn der Stuhl unten nicht sooo spannend aussieht, ist er im Gasometer Pforzheim einer der wichtigsten. Von ihm aus siehst du eine Statue von Konstantin dem Großen. Er hieße vermutlich nur Konstantin der Kleine, wenn die echte Statue mit ihren rund 23 Metern in den Gaskessel passen würde. Tut sie aber nicht, deshalb bedient man sich einer optischen Täuschung, die nur vom berühmten Stuhl aus funktioniert. Please take a seat and take a look!
Konstantin der Große ist ohnehin ein großes Thema im Pforzheimer Gasometer. Der Namensgeber von Konstantinopel ist von 306 bis 337 römischer Kaiser. 312 nach Christus besiegt Big Konsti seinen Gegenspieler Maxentius an der Milvischen Brücke nördlich von Rom.
Rom 312
Gerüchten zufolge hat Konstantin am Vorabend eine göttliche Vision und lässt daraufhin das himmlische Zeichen Gottes auf die Schilde der Soldaten anbringen. Der Sieg gibt ihm Recht: Die Schlacht gilt als die erste unter dem Deckmantel des Christentums. Ganz so barbarisch wird dein Besuch im Gasometer Pforzheim aber nicht, keine Sorge.
Genug mit trockenen Infos, endlich ist es soweit. Ich betrete das Herzstück des ehemaligen Gaskessels, das heute teils als Restaurant zum Essen herhält. Mehr als ein inneres Woooow bekomme ich nicht über die Lippen. Sehr beeindruckend. 40 Meter hoch, 40 Meter im Durchmesser und eine Rundumblick-Plattform in 15 Meter Höhe machen das Gasometer zum größten 360-Grad-Panorama der Welt.
360-Grad-Panorama
Die Bilder zum Thema „Antikes Rom“ und zum Einzug Konstantins sind übrigens auf Stoff gedruckt und hängen wie eine Gardine von der Kesseldecke herunter. Es ist also ein statisches Rundum-Bild und kein dynamisches 360-Grad-Kino. Alle 15 Minuten wechselt die Kulisse von Tag zu Nacht, pompöser Sonnenaufgang inklusive. Tolles Szenario mit Gänsehautmoment. Mehr als ein Jahr dauert es, um den Gasometer panorama-gerecht zu gestalten und Rom 312 in Szene zu setzen. Eine Szene ist allerdings typisch un-römisch…
…und zwar die auf dem Foto oben. Die Bierflasche im Panorama ist der Runnning Gag der Macher. Sie befindet sich gut versteckt in jedem 360-Grad-Werk des Panoramakünstlers Yadegar Asisi. Ob alle bisherigen 400.000 Besucher des Pforzheimer Gasometers die Flasche entdecken, ist nicht überliefert. Kleiner Tipp, falls du sie finden und/oder fotografieren möchtest: Orientiere dich an einer Frau im hellgrünen Gewand. Sie ist Asisis Nichte.
Wie kommst du zum Gasometer?
Am besten mit dem Auto. Parken ist im gaskessel-eigenen Parkhaus kostenlos möglich. Ich versuche mein Glück mit der Bahn, allerdings ist der Hauptbahnhof Pforzheim rund 20 Minuten zu Fuß entfernt. Ein Teil des Weges führt zwar ganz nett an der Enz entlang, aber beim nächsten Besuch setze ich ziemlich sicher auf die Anfahrt per Auto und kostenfreies Parken. Pforzheim selbst liegt an der A8/B10 zwischen Stuttgart und Karlsruhe. Von beiden Städten aus benötigst du etwa eine starke halbe Stunde bis zum Gasometer.
Die Preise für eine Runde (oder auch mehrere) durch den Gaskessel betragen 11 Euro für Erwachsene, 5 Euro für Kinder (6 bis 16 J.) und 27 Euro für eine Familie. Sportlich. Mit Gutschein ist es günstig. Kinder unter 6 Jahren erhalten kostenlosen Eintritt. Gibt auch einen Rentnertag. Das Panorama-Gasometer ist täglich zu den Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags sogar bis 20 Uhr.
Führungen
Führungen finden regelmäßig u. a. um 15 Uhr statt, sie dauern nur etwa 45 Minuten und kosten drei Euro zusätzlich zum Eintrittspreis. Geht klar. Falls du dich an dieser Stelle des Blogartikels fragst, was ein Gasometer überhaupt ist, dann gibt Wolfgang im Video die Antwort. Der Panorama-Experte erklärt in nur 2,5 Minuten, was dich im Gasometer Pforzheim erwartet und welche Sehenswürdigkeiten die Goldstadt sonst noch zu bieten hat.
Fazit Gasometer Pforzheim
Sehr beeindruckende Installation, die dank visueller Effekte und passender Sound-Untermalung zu einem tollen Erlebnis wird. Wer weiß, wie lange noch, denn die Ausstellung wird nicht endlos verlängert. Ob du auf Rom und Römer stehst oder nicht, das spielt im Gasometer Pforzheim keine Rolle. Um das Ganze voll und ganz zu genießen, solltest du etwa zwei Stunden mitbringen und einen schulklassen-freien Tag wählen. Eine Führung mitzumachen ist nicht verkehrt, um das Erlebnis abzurunden. Du wirst das weltweit größte Panorama auf jeden Fall mit einem Wow-Effekt verlassen – auch wenn es nicht in Berlin oder Leipzig steht. 🙂
Dein Deutschland Reiseblog #1 Tipp: Falls du Lust hast, solch ein 360-Grad-Panorama in Berlin oder Leipzig zu besichtigen, dann empfehle ich dir einen Besuch des Asisi Panometer Leipzig. Hier geht es zu meinem seeehr alten Artikel darüber. Noch mehr Tipps für Sehenswürdigkeiten in Pforzheim und Baden-Württemberg? Dann schau mal hier.