Warum die Quote an asiatischen Touristen auf dem Königstuhl im Vergleich zum restlichen Heidelberg quasi gleich Null ist, offenbart sich mir erst später. Ich verrate nur soviel: In der Regel haben Touristen aus Asien einen ziemlich straffen Zeitplan.
Das Positive zuerst: Vom Königstuhl aus hast Du einen wunderbar weiten Panoramablick über die Rheinebene zur Pfälzer Weinstraße bis ins Elsass. Das genießen offensichtlich auch viele Einheimische, die hier zum Sonnenuntergang entspannt den Tag ausklingen lassen. Schön hier!
Eine gute Sicht auf Heidelberg und das Neckartal hast Du bereits während der Fahrt und an den einzelnen Stationen. Apropos Fahrt, ganz hoch auf den Königstuhl kommst Du eigentlich nur mit der Bergbahn. (Achtung, der nun folgende Satz soll ein kleiner Hinweis in puncto Wartezeit sein:) Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man mit der Bergbahn tatsächlich schneller auf dem Königstuhl ist als zu Fuß.
Station Kornmarkt
Und hier beginnt es, das große Warten. Die Bergbahn fährt zwar in einer gewissen Regelmäßigkeit, aber die Taktung ist weniger sportlich als im Berliner Nahverkehr. Du solltest daher lieber etwas mehr Zeit für die Fahrt auf den Königstuhl einplanen. Die untere Bahn startet am Kornmarkt und gilt als eine der modernsten Bergbahnen Deutschlands. Total Recall lässt grüßen 🙂
Station Molkenkur
Um vom Tal auf den Königstuhl zu gelangen, bleibt Dir nichts anderes übrig, als an der Station Molkenkur umzusteigen. Sie verbindet die untere mit der oberen Bergbahn. Und das bedeutet wieder einmal: Warten!
Statt von einer Bahn in die nächste zu wechseln, kannst Du auch aussteigen: Es gibt einige Wanderwege und die sogenannte Himmelsleiter, eine malerische Treppe aus dem Jahr 1844, die mit rund 1.600 Stufen vom Kornmarkt bis zum Gipfel des Königstuhls führt. Als klassischer Heidelberg-Wochenend-Städtereisender fahre ich allerdings weiter nach oben.
„Weiter nach oben“ meine ich übrigens nicht relativ, sondern absolut. Die letzten Meter bis zur Bergstation Königstuhl geht es richtig steil hinauf. Hat fast schon was von Aufzug-Feeling. Da sieht man das „Unheil“ schon frühzeitig kommen 🙂 Das Warten hat also immer noch kein Ende, schließlich schleicht die Bergbahn die letzten Höhenmeter sehr gemütlich aufwärts.
Preise Bergbahn zum Königstuhl
„Die Preise berücksichtigen unter anderem, dass die Heidelberger Bergbahnstrecke eine der längsten in Deutschland ist und neben einer der modernsten Bahnen auf dieser Strecke auch eine der ältesten mit Original-Wagen aus dem Jahr 1907 unterwegs ist.“ lautet das offizielle Statement zur Preisgestaltung. Die ist nämlich ziemlich happig (jeweils Hin- und Rückfahrt): Erwachsene zahlen 12 Euro, Ermäßigte 10 Euro und eine Familie mit 2 Kindern satte 28 Euro. Getränke exklusive.
Empfehle ich den Königstuhl?
Schön ist es hier oben auf alle Fälle, keine Frage, aber das Verhältnis (zeitlicher) Aufwand zu (touristischem) Nutzen ist nicht einmal annähernd ausgeglichen. Faustformel: Je kürzer Dein Aufenthalt in Heidelberg, desto weniger empfehle ich Dir den Königstuhl als Ausflusgziel. Es sei denn, Du möchtest der Asiaten-Schwemme in der Altstadt entgehen 😉
Dieser Artikel ist unterstützt durch Heidelberg Marketing, die mir dieses Reiseziel kostenlos ermöglichen. Falls Du deshalb einen Verlust an Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit befürchtest, dann kann ich Dich beruhigen: Dieser Artikel besteht aus meinen Worten und stellt meine persönliche Meinung dar!
Die Ausführungen waren sehr toll und ehrlich herzlichen Dank
Danke für dein Lob. Freut mich, dass ich helfen konnte. 🙂 LG, Jan