Ganz so schnell will ich noch nicht unter die Erde, aber wenn du einen Stollen wie das Kupferbergwerk Fischbach im EdelSteinLand besuchst, geht’s nicht anders. Ich schaue mir das Bergwerk genauer an und erfahre sehr unerwartete Dinge.
Mehr dazu gleich, warum ich meine Hand auf dem Foto oben priester-like auf das weiße Stück Felsen halte. Keine Sorge, ich versuche nicht, den Berg zu segnen. 🙂 Ich lasse erstmal Nico zu Wort kommen. Er gehört zum Team des Kupferbergwerks und mit etwas Glück (oder Zufall) begleitet er dich bei einer Führung durch sein Reich.
Werbung, da im Rahmen einer bezahlten Kooperation
Inhaltsverzeichnis
5 Fun Facts übers Kupferbergwerk
- Die Porta Nigra „passt“ in die Haupthalle
- Hier im Bergwerk sind sie Brüder, keine Kumpel
- Im Stollen hat man sich gerne „verhaspelt“
- Von hier kommt das Sprichwort „vor die Hunde gehen“
- In ein Bergwerk wird immer eingefahren, auch zu Fuß
Einfahren, bitte!
Schon am Eingang wird mir klar, dass es nun hinein geht in eine andere Welt. Statt Narnia-Schrank nutzen wir ein klassisches Eisengitter-Tor. Und gleich schon wird die Temperatur kühler, der Boden feuchter und die Lunge „kämpft“ mit der reinen Luft. Die frischen 11 Grad werden aber schnell von der Faszination über die Atmosphäre hier verdrängt.
Keine Historie
Ich werde nicht zu tief in die Geschichtstasche greifen, keine Sorge, aber nur zur Einordnung. Vom 15. bis 18. Jhd. werden Kupfererze abgebaut, bis zu 300 Männer (!) arbeiten damals hier und seit Mitte der 1970er ist eine Besichtigung möglich. Nico hat hier übrigens „Bergmann-Rechte“, er könnte dich und deine:n Liebst:e im Bergwerk trauen oder vor der Polizei verstecken.
Mehr Infos zu deinem Besuch
- Dauer Führung: ca. 1 Stunde, 45 min im Bergwerk
- Öffnungszeiten Sommer: tägl. von 10-17 Uhr
- Öffnungszeiten Winter: tägl. von 10-14.30 Uhr
- Preise: 8,50 Euro (Erw.), 5,50 Euro (Erm.)
- Adresse: Hosenbachstr., 55743 Fischbach
Bunt statt grau
Wenn du an Bergwerke denkst, dann hast du – so wie ich im ersten Moment – doch bestimmt auch einen dunklen, grau-düsteren Stollen vor Augen, oder? Das ist hier im Kupferbergwerk Fischbach etwas anders: Es glitzert und funkelt an vielen Stellen – und zwar nicht in Gold oder Silber, sondern in Rot, Grün, Blau und Türkis. Schön.
Bergkäse und Bergbier
Vergiss, was du von Edeka, Rewe und Co. als Bergkäse kennst. Hier unten sind prächtige Bedingungen für den „Alten Steiger“, zu gedeihen. Riecht man. 🙂 Gerüchten zufolge leiden einige Käse-Tester immer noch an akuter Geschmacksexplosion. Nach ein paar Monaten sind die Laibe „reif“ und fertig zur Verkostung bzw. zum Verkauf.
Wo was Deftiges zu essen ist, ist meist auch Bier nicht weit. Daher liegt es nahe, auch Bergbier im Portfolio zu haben. Das „Kupferpils“ der regionalen Brauerei Kirner ist so gut, dass sich die geballte (vorwiegend) Manneskraft im Bergwerk zum Beer Tasting trifft. „Ähm, wo sind denn eigentlich die Toiletten?“ 🙂
Brüder, keine Kumpel
Während der Besichtigung, die ohnehin nur mit einer offiziellen Führung möglich ist, lernst du wirklich eine ganze Menge über das Leben untertage. Mir bleiben unter anderem ein paar Sprichworte hängen („hundeelend“, „sich verhaspeln“) und dass sich die Bergleute hier Brüder nennen – und nicht Kumpel wie im Ruhrgebiet.
Berggeist
Ich schulde dir noch eine Antwort auf den Teaser vom Anfang. 🙂 Weder salbe ich den Berg noch salbt er mich, aber überirdisch (oder unterirdisch?) ist es trotzdem. An dieser Stelle erfüllt dir der Berggeist des Fischbacher Kupferbergwerks deinen sehnlichsten Wunsch: einfach Hand auflegen, Wunsch wünschen und bloß niemandem sagen. Falls du wissen willst, was es bei mir war, mache ich gerne eine Ausnahme.
Anreise und parken
Das Kupferbergwerk in Fischbach liegt rund 15 km von Idar-Oberstein entfernt. Du kommst wohl auch mit dem Bus hin, aber die Dauer bzw. die Zeiten stehen in keinem Verhältnis. Da es viele Parkplätze direkt vor dem Eingang gibt und parken kostenlos zu sein scheint, empfehle ich dir die Anfahrt mit dem Auto.
Bewertung Kupferbergwerk Fischbach
Ich persönlich bin gerne unter Tage und mag deshalb das Kupferbergwerk Fischbach sehr. Für deinen Besuch solltest du etwa 1-2 Stunden einplanen, davon entfällt etwa eine Stunde auf die Führung bzw. Besichtigung. Vergiss auf keinen Fall halbwegs feste Schuhe und einen Pulli. Damit bist du sehr gut gerüstet für deinen Ausflug unter die Erde. Und falls du zufällig auch Fan der Serie „Game auf Thrones“ bist, dann freue dich auf eine Portion Drachenglas. Auch das kommt hier ziemlich unerwartet, oder? 🙂
Hi Jan,
ich hab jetzt große Lust „einzufahren“ 😉
Viele Grüße
Tanja
Immer rein in die gute Stube. 🙂 LG Jan