Das Ritter Sport Museum möchte lieber als Museum Ritter kommuniziert werden. Aus Marketingsicht naja, aus inhaltlicher Sicht passend. Sport gibt es hier nämlich weniger, dafür umso mehr Kunst.
Du siehst die Ausstellungsstücke aus dem Museum Ritter hier nur auszugsweise, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Um keinen Trouble mit den Schöpfern der Werke und/oder der VG Bild-Kunst zu bekommen, findest Du kein Exponat im Gesamten. Du musst also wohl oder übel selbst hingehen 🙂
Quadratisch, praktisch, gut. Der vermutlich bekannteste Claim der deutschen Werbelandschaft spielt auch im Museum Ritter ne große Rolle. „Die Idee entstand (…) 1986“, so Museumsgründerin Marli Hoppe-Ritter, „damals fing ich an, mich mit dem Thema Quadrat in der Kunst zu befassen und habe dann festgestellt, dass dieses Thema unglaublich vielfältig und aufregend sein kann.“
„Ich habe etwas mehr als fünfzehn Jahre gebraucht, um die Sammlung so aufzubauen, wie sie heute existiert“, verrät die Kunstsammlerin, „weil ich relativ spät angefangen habe, Kunst zum Thema Quadrat zu sammeln.“
Eines der ersten und für mich schönsten Ausstellungsstücke ist das von Maurizio Nannucci. Das 3 x 3 Meter große Exponat bildet aus vier unterschiedlich farbigen Leuchtstoffröhren eine geometrische Konstruktion aus horizontalen und vertikalen Linien, aus Diagonalen und einer Kreisform. Erst auf den zweiten Blick erkennst Du das Wort „Love“.
Insgesamt umfasst die Sammlung rund 900 Gemälde, Objekte, Skulpturen und grafische Werke – alles mit dem Quadrat als Ausgangspunkt oder Ziel. Sie umschließt Kunstgeschichte quer durch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Ab und zu geht’s hier auch rund: „Zweck des Museums ist zunächst einmal, die Sammlung auszustellen und einem breiteren Publikum bekannt zu machen“, so Marli Hoppe-Ritter, „die jedoch – im Gegensatz zur Sammlung – nicht ausschließlich auf das Thema Quadrat beschränkt sein müssen.“
Die Schokofabrikantin ergänzt: „Ich bin der Meinung, eine große Kunstsammlung sollte immer für die Öffentlichkeit da sein, erst dann ist sie lebendig. Kunst braucht den Austausch, das Gegenüber. Kunst ist ein Kulturgut, das allen zur Verfügung stehen sollte.“
Farben, Formen und Licht sind im Museum Ritter allgegenwärtig. Viele Dinge gefallen mir und sprechen mich an. Mit vielen anderen kann ich gar nichts anfangen. So ist eben Kunst, so soll Kunst sein.
Ein ziemlich berühmter Vertreter sein Art ist das Glasbuch des Schweizer Objektkünstlers Christian Megert. Der Spiegel ist ein Material, das Megert gerne verwendet, um neuen Raum zu schaffen. Die Konstruktion eines Scheinraums durch Spiegelreflexion ist Megerts spezielle Technik.
Das Museum Ritter will seine Kunst und sein Wissen darüber möglichst vielen Menschen vermitteln, offene und kreative Dialoge anregen und nachhaltige Impulse setzen. Es möchte einen positiven Beitrag zur kulturellen Entwicklung der Region leisten.
Die Eintrittskarte ist kein einfaches Stück Papier, sondern ein Stoffbutton, den Du dir gut sichtbar an die Kleidung klebst. Hat was. Als Motiv ist eines der Exponate gewählt (siehe etwas weiter oben): LOVE.
Der Audioguide ist im Eintrittspreis enthalten. Erwachsene zahlen 6 Euro, Ermäßigte wie Studierende und Behinderte bezahlen 4 Euro, Kinder sowie Jugendliche bis 18 Jahre haben Eintritt frei.
Die Öffnungszeiten im Museum Ritter sind ziemlich klassisch: Montags ist geschlossen, dienstags bis sonntags kommst Du von 11 bis 18 Uhr rein. Ziemlich nice finde ich die kostenlosen Führungen: Sie finden samstags, sonntags und feiertags um 15.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Kassenbereich.
Das Museum befindet sich am Ritter-Sport-Stammsitz in Waldenbuch. Gut erreichbar ist es eigentlich nur mit dem Auto. Keine geile Anreise, echt nicht. Die Anfahrt von Stuttgart aus dauert immerhin etwa nur ne halbe Stunde, und Parkplätze sind kostenlos. Für Lauffaule: Parken tust Du nur wenige Meter vom Museum entfernt.
Fazit Museum Ritter
Für einen Ausflug ins Museum Ritter sollte Dir ein halber Tag reichen. Das Museum selbst besteht mehr oder weniger nur aus zwei Ebenen, die sich locker in zwei Stunden aufsaugen lassen. Je nach Öffnungszeit und Insulinspiegel macht ein Abstecher in die Schokofabrik gegenüber Sinn, dauert aber auch nicht ewig. Das Motto zieht sich hier durch den Tag: Quadratisch, praktisch und eben gut 🙂
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