„Wann setze ich wo einen Bindestrich?“ beschäftigt uns Texter und lässt uns gerne mal die Haare zu Berge stehen. Beim Wort Wattwelten ist es recht einfach, bei Nationalparkhaus etwas schwieriger. Will nicht wissen, wie viele National-Parkhäuser es auf Norderney gibt. 🙂
Beim Verlassen des Schiffes am Norderneyer Hafen siehst du bereits von weitem ein großes, silbernes Etwas mit weit ausgestreckten Flügeln auf dem Dach der Wattwelten. Ist es ein UFO? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist die sogenannte Kornweihe. Der silber-glänzende Vogel ist Hingucker und Wattwelten-Maskottchen in einem.
Der seltene Greifvogel, der eines seiner letzten Brutgebiete hier auf Norderney hat, ist ein Spielgerät und Highlight für die Besucher (vor allem für die Kleinen). Außerdem führt Klein-Kornweihe als Comicfigur ihre Gäste durch die Wattwelten-Ausstellung.
So ungefähr sieht der Blick aus, wenn du in dem Vogel sitzt. Leider nur ungefähr, denn ich schaffe es nicht, nen Platz in dem riesen Vogel zu ergattern. Fast wie beim A380. Von der Aussichtplattform auf dem Dach hast du eine herrliche Aussicht auf den Hafen Norderney sowie auf das Weltnaturerbe Wattenmeer.
Zum Anfassen
Ein weiteres Highlight (wieder vor allem für Kinder) sind die Krebse. Ja, echte Krebse, bei denen im Gegensatz zur handelsüblichen Rotlichtlokalität Anfassen ausdrücklich erwünscht ist. Früh übt sich die berühmte Hands-on-Mentalität. Ob die Krebse das auch so toll finden, wage ich beim einen und anderen Antatsch-Versuch zu bezweifeln.
Weiße Düne trifft Wattwelten
Berit arbeitet im Nationalparkhaus und ist Vogelkundlerin. Finkennest heißt sie mit Nachnamen, kein Scherz. 🙂 Im Video-Interview erzählt sie auf der berühmten Weißen Düne von Norderneys Besonderheiten und ihrem Lieblingsort auf der Insel.
Die Ausstellung
In den Wattwelten, dem Nationalpark-Haus auf Norderney, findest du spannende und umfassende Informationen über das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Zusätzlich gibt es eine Menge Interaktives rund um den braunen Schlick und seine „Bewohner“ zu entdecken.
Falls du einen Blick durch eines der Fernrohre wirfst, erfährst Du zum Beispiel was über den Begriff „Dynamisches Wattenmeer“. Die sich ständig verändernde Wattlandschaft aus Prielen und Sandbänken gibt bei Ebbe einen Eindruck von der Meeresdynamik zwischen Watt und Nordsee. Ah ja.
Inhaltlich geht es neben dem Weltnaturerbe selbst um die Themen Forschung und Nachhaltigkeit. Sie werden auf den drei Ebenen Luftraum, Inselwelt und Unterwasserwelt anschaulich präsentiert. Wenn es auch noch kulinarisch um Fisch gehen würde, dann wäre ich vollends aus dem (Nationalpark-)Häuschen.
Wattwelten-Quiz
Was ich ganz nice und ziemlich kurzweilig finde, ist das Wattwelten-Quiz. Du bekommst am Eingang eine rote Marke, quasi dein Spielchip. Den steckst du an den einzelnen Stationen ins Terminal und beantwortest Fragen – bestenfalls richtig.
Ganz am Ende der Ausstellung gibt es eine weitere Station, die deine Punktzahl auswertet. Je nach Punktzahl bekommst Du ein kleines Geschenk bzw. ein Andenken an deinen Aufenthalt in den Wattwelten. Was ich bekomme, verrate ich dir an dieser Stelle nicht. Hat sich aber gelohnt. 🙂
Stromlinenförmig
Die Außenfassade der Wattwelten ist kaum zu übersehen: Sie besteht aus tausenden kleinen Strömungspfeilen aus Holz, die wie ein – durch den Wind entstandenes – Wetterkartenbild aussehen. Die Lage des Nationalparkhauses tut ihr übrigens, denn du kannst vom Hafen aus wirklich nicht daran vorbei laufen. Wirklich nicht.
Die Wattwelten sind täglich geöffnet: im Sommer von 9 bis 18 Uhr, im Winter von 10 bis 17 Uhr. Die Eintrittspreise für Erwachsene betragen 6 Euro, für Kinder von 5 bis 17 Jahre 3 Euro, Kinder unter 5 Jahren zahlen nüschd und ne Familienkarte gibt es für 15 Euro.
Fazit Wattwelten Norderney
Die Wattwelten Norderney sind ein nettes Ausflugsziel für die ganze Familie, ganz ehrlich betrachtet aber mehr für Kinder als für Erwachsene. Die Ausstellungsfläche ist recht überschaubar, daher sollten zwei Stunden ausreichen, um die Wattwelten zu erkunden. Ich persönlich empfehle dir, deinen Ausflug ins National-park-haus entsprechend der An- bzw. Ablegezeiten der Schiffe zu timen. Und bloß nicht die Bindestriche auf dem Festland vergessen. 🙂 Falls du noch kein Hotel für deinen Urlaub auf Norderney hast, ist das Hotel Künstlerhaus vielleicht dein Ding.
Dieser Artikel ist unterstützt durch Die Nordsee, aber ich kann dich beruhigen: Das hier ist meine persönliche Meinung!
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