Ein Waldweg. Äste knacken unter meinen Schuhen. Bei jedem Schritt. Vögel zwitschern. Zwischen den Baumkronen blickt die Sonne hindurch. Wanderer und Spaziergänger mit Hunden kreuzen meinen Weg. Ein Weg, der anstrengend ist. Der Weg zum Kernenturm.
Aber ein Weg, der sich lohnt. Nicht nur der Weg lohnt sich. Auch das Ziel. Der Kernenturm bietet genau das Richtige für die von Hektik geplagte Großstadtseele. Weg vom Alltag, rein in die Natur, hin zur Schönheit.
Ausblick
Von der Aussichtsplattform auf dem Kernenturm hast Du bei entsprechendem Wetter einen Ausblick vom Odenwald über die Löwensteiner Berge in Richtung Heilbronn bis hinter das Remstal in den Welzheimer Wald. Auf der anderen Seite hast Du eine super Aussicht von der Schwäbischen Alb über den Stuttgarter Talkessel bis zum Nordschwarzwald.
Aufstieg
Am Kernenturm befindest Du dich auf 513 Meter über Normalnull, ganz oben auf dem Turm legst Du weitere 27 Höhenmeter zurück. Deine Sauerstoffflasche von der letzten Besteigung des Mount Everest kannst Du also guten Gewissens zuhause lassen. So hoch ist es nicht. Sympathisch: es gibt keinen Zwang, Eintritt zu entrichten. Stattdessen entscheidest Du via Spende selbst, welcher Preis für das sensationelle Panorama oben angemessen ist.
Anzahl Stufen
Wie Du auf dem Foto oben leicht erkennst, scheiden sich die Geister an der exakten Anzahl der Treppenstufen, die auf den Kernenturm führen. 151? 158? Oder doch nur die wiki-offiziellen 135? Du findest es heraus. Ich glaube an Dich. Tschakka!
Autsch! Diese Kante bringt Dich zum Fluchen, darauf wette ich. 🙂 Ein paar unübersehbare Zeichen warnen zwar vor der Kante, aber leider zu spät. Du siehst sie nämlich erst, wenn Du dir schon ne Beule eingefangen hast. Kopf anstoßen am Kernenturm!
Kiosk
Am Fuße des Kernenturms befindet sich klassischerweise ein bewirtschafteter Kiosk, der von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist. Es werden kleine Snacks wie Rote Wurst, Thüringer und Pommes sowie Getränke angeboten. Besonders süffig und offensichtlich ein Klassiker am Kernenturm ist Birnenmost. Für alle Nicht-Süddeutschen: Most ist eigentlich Apfelwein, in diesem Fall halt mit Birne. Schmeckt allerdings weniger nach Birne, dafür umso mehr nach Most. Ein erfrischend-fruchtiges Erlebnis für nur 2,50 Euro!
Abstieg
Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch zum Kernenturm. Ich schlage den Weg von der U-Bahnstation „Fellbach Lutherkirche“ ein: dabei geht es ne Runde durch Fellbach, rund herum um den Kappelberg und durch ne Menge Wald bis zum Turm. Gefühlte 5 Kilometer und rund 1,5 Stunden später bin ich am Ziel.
Andere Möglichkeiten für eine Wanderung zum Kernenturm sind u. a. von Stetten-Ortsmitte aus (etwa 2,5 Kilometer) oder von Untertürkheim hinauf zur Grabkapelle Rotenberg zum Turm (etwa 6 Kilometer). Du kannst bestimmt auch mit dem Auto hochfahren und irgendwo parken, aber so würde mir persönlich das komplette Rundum-Feeling in der Natur fehlen.
Fazit Kernenturm
Der Kernenturm ist ein sehr, sehr lohnenswertes Ausflugsziel vor den Toren Stuttgarts – mit einem fantastischen Blick auf den Kessel sowie auf das gesamte Umland. Der Weg zum Turm ist nicht zu anstrengend, aber auch nicht mal eben so „im Vorbeigehen“ zu machen. Daher solltest Du für deinen Ausflug am besten einen gesamten Tag einplanen, aber lohnt sich. Weil Natur. Weil schön. Weil Kernenturm. 🙂
Mein Tipp: Falls du es doch mal städtischer magst, dann ab nach Stuttgart. Ich zeige dir Stuggis höchsten Arbeitsplatz (> zum Blogartikel), Stuggis miefigsten Ausflugstipp (> zum Blogartikel) und die Heslacher Wasserfälle (> zum Blogartikel).