Frauen sind im Frankenberger Barber Social Club in Aachen verboten! Endlich haben wir Männer einen Ort, an den wir uns zurückziehen können. Ein Ort zum Mann sein und Mann bleiben. Ein Ort fast wie im (Männer-)Paradies.
Vor dem Schnitt ist nach den Sehenswürdigkeiten in Aachen! 🙂 Ab geht’s zu den Hotspots.
Update: Pascal widmet sich künftig wichtigeren Dingen, sein Barber Shop ist nun leider dauerhaft geschlossen.
Das ist Pascal. Er ist Gründer, Chef und Visionär des Frankenberger Barber Social Club. Der gelernte Friseur trifft mit seinem Men-only-Konzept den Zeitgeist. Ein voller Terminkalender und lange Wartezeiten sprechen für sich.
Bier her!
Um besagte lange Wartezeit zu überbrücken, trinkt man(n) natürlich Bier. Der flüssige Klassiker und Wartezeitenüberbrücker ist Lennet, ein für Aachen typisches Bier. Es schmeckt ziemlich herb, was es zur reinen Geschmacksache macht. Naja, nach dem dritten schmeckt ja bekanntlich jedes Bier gut.
Wenn ein Friseursalon (sry, Barbershop) komplett auf Männer ausgerichtet ist, dann spiegelt sich das natürlich auch in der Lektüre wider. Statt Brigitte, Bunte und Gala gibt es GQ, Beef, auto motor sport und den Klassiker aller Männermagazine, den Playboy. Sind übrigens tolle Interviews drin.
Die Atmosphäre im Laden ist ausgeglichen und freundlich. Ob das generell an den entspannten Aachenern liegt oder an der Tatsache, dass wir Männer unter uns sind, kann ich nicht beurteilen. Leider kommt das einzigartige Konzept im Frankenberger Barber Social Club nicht bei jedem gut an.
Wütender Mob
Vor allem dieses Schild ist Anlass für ein paar unbelehrbare Sportsfreunde, Ärger zu machen. Cheffe Pascal erzählt von Lippenstift-Schmiereien auf seinem Schaufenster, Farbbeuteln vor seinem Laden und von zerkratzten Autos. Jetzt mal ehrlich, was gibt es Feigeres als sich am Auto eines Mannes zu vergehen?!
Frauen raus!
„Wenn eine Frau hier reinkommt, werfe ich sie sofort wieder raus“, sagt Pascal mit einem Halb-Augenzwinkern, „es sei denn, sie kauft einen Gutschein für ihren Mann.“ Klares Statement. Nach vielen Jahren im Ausland, davon vier Jahre in Florida, zieht es Pascal zurück in die Aachener Heimat. Mit im Gepäck: die Idee, einen Barber-Shop zu eröffnen.
Im Herbst 2015 ist es soweit: Mit allem wichtigen Drum und Dran, was man(n) eben so als Männerfriseur braucht, launcht Pascal den Frankenberger Barber Social Club. Die Idee schlägt ein: die Herren der Schöpfung rennen ihm die Bude ein, so dass er Kumpel Vino als zweiten Barber einstellt.
Thematisch geht es vorwiegend um Politik, Flüchtlinge und Aachener Klüngel. Überraschend wenig geht es um Fußball, halbnackte (Promi-)Frauen oder die neuesten Automodelle. Liebe Frauen, es gibt übrigens keinen Grund zur Sorge, niemand zieht hier über euch her oder lässt seine Beziehungsprobleme ab. Regel Nummer 8 von 13 im Frankenberger Barber Social Club lautet nämlich „Heulen verboten!“
Es wird also nicht gejammert, das kann man(n) wieder zuhause bei Frauchen tun. Die wichtigsten und für mich sympathischsten Regeln beim Men-only-Barber sind Regel Nummer 10 („Keine Handys am Stuhl!“) und Regel Nummer 12 („Relax!“).
Direkt aus der Flasche
Is ja wohl klar, dass es hier keinen normalen Sprüher gibt, sondern ne richtig männlichen. Das Wasser kommt aus ner handelsüblichen Jack-Daniels-Flasche. Bei ner Wodka-Flasche wäre ich skeptisch, was den durchsichtigen Inhalt betrifft 🙂 Whiskey ist es aber definitiv nicht.
Was frau als wichtig erachtet, findet man(n) nicht weniger interessant. Das männliche Haar, egal ob auf dem Kopf oder im Gesicht, sollte auch die entsprechende Pflege bekommen. Dafür hat Pascal eine Menge Pomade in verschiedenen Geruchs- und Geschmacksrichtungen sowie den Haar-Tonic-Duft-Klassiker Floid am Start. Ich rieche heute noch danach. 🙂
Preise
Die Preise für nen Haarschnitt bzw. ne Rasur sind in Ordnung und sollten nicht mit nem handelsüblichen Discount-Schnibbler verglichen werden. Schneiden und Rasieren kosten jeweils 30 Euro, es gibt auch Haar-mit-Bart-Kombipreise.
Bezahlt wird an einer oldschooligen Kasse im Stile eines einarmigen Banditen. Sie passt perfekt in das Interieur im Frankenberger Barber Social Club. Neben der Retro-Kasse steht ein Motorrad, eine Marshall-Box und ein Bierkühlschrank (siehe Foto weiter oben).
Vorher, nachher
Apropos stehen…was perfekt steht bzw. sitzt, ist meine Rockabilly-Frisur. Rund eine Stunde verbringe ich auf dem Stuhl des Meisters, nach fast zwei Stunden Wartezeit. Feedback zu meinem Vorher-Nachher-Foto bitte unten als Kommentar hinterlassen. 🙂
Fazit Frankenberger Barber Social Club
Der Frankenberger Barber Social Club in Aachen ist ein perfektes Ausflugsziel für einen gepflegten Samstag Nachmittag zum sogenannten Walk-in (also ohne Termin!) – allerdings nur für Männer. Das Konzept ist super, die Atmosphäre ist gediegen und die Lage im hippen Frankenberger Viertel mehr als passend. Du solltest ne Portion Zeit mitbringen, aber dafür bekommst Du auch ne toppo loppo (Bart-)Frisur. Fast wie im Phaaradies. 🙂
Dein Deutschland Reiseblog Tipp: Falls du auf der Suche nach einem Hotel in Aachen bist, dann lege ich dir das Novotel Aachen City näher. Liegt zwar nicht nahe zum Barber Shop, aber dafür zentral zur Innenstadt.
Hallo Männer, super Geschäftsidee! In der Tat wenn ich nicht raus geschmissen werde, würde ich super gern einen Gutschein für meinen Liebsten bei euch holen
Gruß Biggi
Hallo Biggi, wenn es nur darum geht, kurz einen Gutschein zu kaufen, dann kommst du mit etwas Glück vielleicht doch rein. Ansonsten sprichst du einfach einen Mann auf der Straße an, ob er dich bei deinem Vorhaben unterstützt. 🙂 LG Jan