Als ich zum ersten Mal darüber nachdenke, was für mich typisch Münster ist, komme ich nur auf das Thema Fahrrad. Mehr weiß ich nicht über die Großstadt in Westfalen. Großstadt? Ja siehste, da fängt es schon an. 🙂
Ok ok, dieser Artikel könnte auch „Mein Tag in Münster“ oder „Die besten Tipps für Münster“ oder „48 Stunden in Münster“ heißen, aber „Typisch Münster“ finde ich passender. Falls Du eine Städtereise nach Münster planst, dann bist Du hier richtig. 🙂
Typisch Münster: Rad fahren
Münster = Rad fahren. Mit mehr 500.000 Drahteseln gibt es in Deutschlands Fahrradhauptstadt doppelt so viele Räder wie Einwohner, allerdings auch überproportional viele Fahrraddiebstähle. Das Fahrrad heißt im einheimischen Jargon übrigens „Leeze“: typisch Münster! Hauptverkehrsader ist die sogenannte Promenade. Hat nix mit Strand und Co. zu tun, sondern sie ist eine Art Fahrradstraße, die ringartig um die Altstadt von Münster führt. Auf dem 4,5 Kilometer lange Rundkurs ist immer was los.
Typisch Münster ist der Aasee, also Aa-See. Er gilt als größter innerstädtischer See Europas, obwohl er einen Umfang von nur rund 7 Kilometer hat. Wenn Du straight durchfährst, brauchst Du dafür etwa ne halbe Stunde. Während der Radtour kommst Du an vielen schönen Punkten entlang des Sees vorbei: Mühlenhof-Freilichtmuseum, Allwetterzoo, Planetarium, Aasee-Terrassen und natürlich Aasee-Park („Schönster Park Europas 2009“, „Deutschlands schönster Park 2008“).
Typisch Münster: Tatort
Wenn Du dich sonntags kurz nach 20 Uhr auf nen Fernsehabend vorbereitest, dann mit ziemlicher Sicherheit auf den Tatort, oder? Seit 2002 ermitteln Kommissar Frank Thiel (Alex Prahl) und Prof. Karl- Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) in Münster.
Eine besondere Rolle im Leben der Krimifans spielt das Antiquariat Solder: bei Kommissar Wilsberg wird das weniger bekannte Antiquariat Solder zum äußerst bekannten Antiquariat Wilsberg. Altes Schild runter, neues Schild drauf, läuft. Alle Infos rund um den Tatort Münster und Kommissar Wilsberg bekommst Du bei einer Krimiführung (> zum Blogartikel). Glücklicherweise geht es währenddessen auch an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Typisch Münster: Prinzipalmarkt
Der Prinzipalmarkt in der Münsteraner Innenstadt ist für mich einer der Orte, den ich ganz, ganz oft auf Fotos sehe und unbedingt live und in Farbe sehen möchte. Als es endlich soweit ist, bin ich super fasziniert von der Architektur.
Nachts bei einer entsprechend langen Belichtungszeit entfaltet die sogenannte „gute Stube“ Münsters ihre wahre Pracht. Der Look wird geprägt von gereihten Giebelhäusern, das bekannteste Gebäude ist das Historische Rathaus.
Typisch Münster: Türmerin von Münster
Die Lambertikirche gleich am Ende des Prinzipalmarktes ist ein Wahrzeichen der Stadt und damit typisch Münster. Allerdings befindet das eigentliche Wahrzeichen hoch oben auf dem Kirchturm: Martje, die Türmerin.
Die Türmerin lebt nicht oben auf dem Turm, sie arbeitet „nur“ dort: 300 Stufen sind es bis zu ihrem Arbeitsplatz, der Türmerstube. Den mühsamen Weg hoch und runter nimmt sie täglich auf sich (außer dienstags), um über die Stadt zu wachen. Von 21 bis 24 Uhr tutet sie mit ihrem „Hörnchen“ alle halbe Stunde ein Signal nach festem Muster in alle Himmelsrichtungen. So wissen die Münsteraner, dass alles ok ist (> zum Blogartikel).
Typisch Münster: Töttchen
Wer nicht im Alten Gasthaus Leve ist, ist nicht in Münster. Altmünstersche und westfälischen Spezialitäten bereitet Familie Horstmöller mit ner Menge Liebe zu. Typisch Münster Bier wie Müller’s Altbier machen das Leve zu einem Hotspot. Schmeckt, obwohl es aussieht wie eine Mischung aus Hundefutter und Plastikkotze. Töttchen ist typisch Münster: das ehemals „Arme-Leute-Essen“ besteht aus Innereien, die zusammen mit Zwiebeln und Essig zu einem Ragout verkocht werden.
Zum Nachtisch gibt’s natürlich auch was aus dem Münsterland: Westfälische Quarkspeise wird mit Quark, Milch, Vanillezucker und Rum verrührt und mit Sauerkirschen vermengt. Dazu kommt fein gebröselter Pumpernickel. Passt nicht? Passt mega!
Fazit zu Sehenswürdigkeiten in Münster
Münster ist ein richtig tolles Städtchen, Verzeihung Großstadt, für einen gediegenen Wochenendtrip. Es gibt nicht zu viel zu sehen und nicht zu wenig, was ich äußerst positiv meine. Die Tipps und Sehenswürdigkeiten sollten Dir hoffentlich fürs erste reichen, mir nämlich schon und ich komme ganz bestimmt ein zweites Mal wieder – und wenn es nur zum Rad fahren ist. 🙂
Mein Tipp: Noch mehr Reiseziele, Ausflugstipps und Städtereisen in NRW zeige ich dir hier.
Wow toller Text, fasst unsere „Großstadt“ super zusammen. LG J.J.
Vielen Dank für das Kompliment, liebe Julia. Gebe ich gerne an mich selbst weiter. 🙂 LG, Jan
Wow, sehr gute Tipps für Münster beschrieben.
Ich war auch schonmal in Münster, die Stadt hat mir sehr gut gefallen und man muß sich wirklich vor den ganzen Radfahrern hüten 😉
Ich kann noch einen Tipp geben:
Die „Nachtwanderung“ in der Altstadt von Münster sehr Informativ und Lustig.
Viele Grüße und weiter so mit dem Blog!
Judith
Die Nachtwanderung nehme ich mir fürs nächste Mal fest vor 🙂 LG, Jan
Klasse – vielen herzlichen Dank, schön formuliert und fotografiert und: ja, komm wieder mal her, Du bist herzlich willkommen in unserem Großstädtchen 🙂